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Kazaa droht Strafe von täglich 100.000 Gulden

Der Musiktauschservice Kazaa muss eine Strafe von täglich 100.000 holländischen Gulden (etwa 95.000 Mark oder 45.000 Euro) bezahlen, sollte er auch in 14 Tagen noch geschützte Lieder über seinen Dienst verbreiten. Das entschied gestern ein holländisches Gericht. Zusätzlich räumte der Richter Kazaa zwei Tage Zeit ein, um sich mit dem holländischen Musikverband Buma/Stemra zu einigen.

Im Oktober hatte Kazaa Klage gegen Buma/Stemra erhoben. Der Chef des Dienstes, Niklas Zennström, erklärte, man sei unmittelbar vor einer Einigung mit der Organisation über offene Copyright-Fragen gestanden. Die Verhandlungen seien aber nach einer Klage der amerikanischen Verbände Recording Industry Association of America (RIAA) und die Motion Picture Association of America (MPAA) Anfang vergangenen Monats eingestellt worden. Kazaa bezichtigte Buma/Stemra einer monopolistischen Position im Bereich des Musik-Copyrights.

Erst vor wenigen Tagen war eine weitere Organisation von Rechteinhabern an modernem Liedgut gegen die Nachfolger von Napster vor den Kadi gezogen. Die National Music Publisher’s Association (NMPA) hat beim Bezirksgericht in Los Angeles Klage gegen Musiccity, Grokster und Kazaa eingereicht. In der NMPA sind die Besitzer der meisten in den USA populären Songs versammelt.

Bei Kazaa und den anderen beiden verklagten Anbietern handelt es sich um reinrassige Erben der kostenlosen Tauschbörse Napster mit einem Unterschied: Anders als bei Napster ist bei den drei Systemen keine zentrale Instanz zur Verwaltung der Downloads nötig. Die Netzwerke könnten also auch nach dem Abschalten der initiierenden Firma weiter bestehen.

Die Software für alle drei verklagten Anbieter stammt aus Amsterdam: Fasttrack beziehungsweise Consumer Empowerment nennt sich selbst eine „virtuelle Organisation“, die angestellten Programmierer stammen aus ganz Europa. Zennström agiert sowohl als Chef von Fasttrack als auch als Geschäftsführer von Kazaa. Hinter Music City beziehungsweise Stream Cast Networks steht Timberline Venture Partners.

ZDNet.de Redaktion

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