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AMD: Die Leistung kommt aus Sachsen

Gestern teilte AMD (Börse Frankfurt: AMD) die Fertigung des zehnmillionsten Athlon-Chips im Dresdner Werk mit (ZDNet berichtete). Konzernsprecher Jens Drews gab ZDNet einen Ausblick auf die nahe Zukunft des Fab 30.

„Bis zur ersten Hälfte 2002 kommt der erste Chip mit 0,13 Mikron-Technik aus Dresden“, erklärte der AMD-Sprecher Jens Drews gegenüber ZDNet. „Hier werden ja nur die leistungsstarken Prozessoren des Unternehmens gefertigt. In den kommenden Monaten können unsere Kunden den Thoroughbred mit 0,13 Mikron, Barton mit 0,13- und SOI-Fertigungstechnik sowie die beiden Mitglieder der Hammer-Familie Sledgehammer und Clawhammer erwarten.“

Die Hammer-Familie war erst im Mai dieses Jahres vom ersten Quartal 2002 auf das zweite Halbjahr 2002 verschoben worden. Dann aber erscheine der erste 64 Bit-Chip Clawhammer. Auch der für Server vorgesehene Sledgehammer wird eher Ende als Anfang des kommenden Jahres zu haben sein. Sledgehammer soll vier bis acht-Wege Server unterstützen, Clawhammer dagegen nur ein- bis zwei-Wege.

Bereits früher hatte AMD mitgeteilt, Clawhammer werde sowohl im 64 Bit- als auch im 32 Bit-Modus operieren können. Dazu baue man den bestehenden x86-Befehlssatz durch Hinzufügen von zwei neuen Merkmalen aus: eine 64-Bit-Erweiterung, den so genannten „Long Mode“ sowie Register-Erweiterungen.

Der „Long Mode“ besteht aus zwei Unter-Modi: „64-Bit-Mode“ und „Compatibility Mode“. Der 64-Bit-Mode unterstützt den neuen 64-Bit-Code durch acht neue „General Purpose Register“ und erweitert sie um den Befehls-Zeiger (Instruction Pointer). Es werden ebenfalls acht 128-Bit Fließkomma-Register hinzugefügt.

Der „Compatibility Mode“ unterstützt bestehende 16-Bit- und 32-Bit-Anwendungen unter einem 64-Bit-Betriebssystem. Zusätzlich zum „Long Mode“ nutzt die Architektur einen reinen „x86 Legacy Mode“, der Binär-Kompatibilität zu bestehenden 16-Bit- und 32-Bit-Anwendungen und Betriebssystemen herstellt.

Laut AMD haben Probleme in der Adaption der Silicon on Insulator (SOI)-Technologie von IBM (Börse Frankfurt: IBM) zur Verschiebung der Hammer geführt. Man habe sich erst im Frühjahr 2001 zum Einsatz der Technik entschieden.

Neben SOI und der 0,13 Mikron-Fertigungstechnik setzt AMD ganz auf Kupfer. „Das ist unser Markenzeichen, auf diesem Gebiet verfügen wir weltweit das größte Know-how“, war sich Drews sicher. „Nach Kupfer werden wir dazu übergehen, SOI flächendeckend einzuführen.“

Für die kommenden Monate sollten sich Hertz-Bedürftige auf zwei Neuerungen vorbereiten: Erste Exemplare des Desktop-Chips Palomino gehen voraussichtlich im September oder Oktober in die Produktion. AMD Deutschland-Chef Jochen Polster hatte gegenüber ZDNet erklärt, dass der Palomino unter dem Athlon-Markennamen ausgeliefert werde. „Dieser Name hat sich zu gut etabliert, um ihn einfach über Bord zu werfen. Palomino wird als ‚Athlon irgendwas‘ ausgeliefert werden.“

Ursprünglich wollte der Hersteller den Prozessor mit Taktfrequenzen von 1,53 GHz und weniger ins Rennen schicken. Durch den Druck des Konkurrenten Intel (Börse Frankfurt: INL) erscheinen mittlerweile jedoch Frequenzen von 1,5 GHz und höher wahrscheinlicher. Einige Händler nehmen bereits seit Wochen Vorbestellungen für eine 1,5 GHz-Version entgegen.

AMD setzt in Dresden prinzipiell auf leistungsstarke Prozessoren. Dennoch fertigt der Konzern voraussichtlich ab September auch einen Low-End Server-Chip: Der Duron MP, Codename „Morgan“, soll dual processor-fähig sein soll und zur selben Zeit wie der Palomino auf den Markt kommen. Die anfängliche Taktung des Morgan gibt der Hersteller mit 900 MHz an.

Aktuelles und Grundlegendes zu Prozessoren sowie deren Leistung liefert ein ZDNet-Benchmark-Test.

Kontakt:
AMD, Tel.: 089/ 450530 (günstigsten Tarif anzeigen)

ZDNet.de Redaktion

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