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Handspring meldet Gewinnwarnung

Handheld-Hersteller Handspring (Börse Frankfurt: HS9) hat am Donnerstag nach Börsenschluß für das vierte Quartal eine Gewinnwarnung bekannt gegeben. Demnach rechnet das Unternehmen für das letzte Quartal des Jahres mit einem Umsatz zwischen 60 und 65 Millionen Dollar. Das ist knapp die Hälfte der noch im Mai den Aktionären prophezeiten Absatzzahlen von 121,3 Millionen Dollar.

Die Gewinnwarnung ist die neueste Meldung im Zusammenhang mit dem anhaltenden Preiskampf mit Palm (Börse Frankfurt: PLV). Auch der weltgrößte PDA-Hersteller hatte im Mai den Analysten gegenüber seine Umsatzprognose stark nach unten korrigiert.

Beide Unternehmen haben drastisch ihre Preise in den vergangenen Monaten reduziert und damit versucht, ihren überhöhten Lagerbestand abzubauen. Bis der Überhang abgebaut ist, gehen laut Schätzungen von Analysten allerdings noch drei Monate ins Land. Palm hat gleichzeitig Mitarbeiter entlassen, um Kosten einzusparen und wieder profitabel zu werden.

„Wenn ich jetzt Handspring wäre, würde ich ernsthaft überlegen, ob ich nicht den gesamten Lagerbestand vernichten würde“, denkt der Robert Baird-Analyst Reik Read laut nach. „Ich bin erschreckt über das Ausmaß der Gewinnwarnung, dennoch sagt es alles über die Schärfe des Preiskriegs und die Lagerbestand-Schwierigkeit aus, denen diese beiden Firmen ausgesetzt sind.“

Erst gestern war bekannt geworden, dass Handspring das Produkt Visor Edge in den USA um 20 Prozent im Preis senkt. Dieses kostet künftig nur noch 399 Dollar. Das Produkt war erst im März auf den Markt gekommen (ZDNet berichtete).

Palm drehte ebenfalls an der Preisschraube für seinen wireless-fähigen Palm VIIx. Kostete das Gerät zu Jahresbeginn noch 449 Dollar, so liegt es jetzt bei 199 Dollar. Geht der Kunde einen Jahresvertrag mit Palm ein und verpflichtet sich den nur in den USA verfügbaren Palmnet Internet-Dienst zu nutzen, dann kann der Käufer den PDA sogar für 99 Dollar einpacken.

Im vergangenen Quartal meldete Handspring ein Nettoverlust von 6,7 Millionen Dollar oder sechs Cents pro Anteilsschein bei einem Umsatz von 123,8 Millionen Dollar.

Die Aktie von Handspring, die im Oktober ihren Höchststand mit 99,31 Dollar hatte, fiel um zehn Cents und schloß mit 8,90 Dollar im regulären Handel. Im nachbörslichen Handel fiel das Papier weiter auf 8,05 Dollar. Die Anteilsscheine von Konkurrent Palm stiegen im gleichen Zeitraum um 27 Cents auf 6,26 Dollar bevor sie nach Börsenschluß auf 6,16 Dollar fielen.

Kontakt:
Handspring, Tel.: 0699/5307302 (günstigsten Tarif anzeigen)
Palm Kundenservice, Tel.: 069/95086289 (günstigsten Tarif anzeigen)

ZDNet.de Redaktion

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