Internet wichtiger als Fernsehen

Das Internet ist für seine Nutzer zu einer wichtigeren Informationsquelle als das Fernsehen oder Radio geworden. Das ist das Ergebnis einer Studie, die momentan an der UCLA (University of California in Los Angeles) ausgewertet wird. Die vollständigen Ergebnisse werden für Oktober erwartet, schon jetzt wurden erste Erkenntnisse veröffentlicht.

Über zwei Drittel der Befragten sagen, dass sie das Internet für eine wichtige oder überaus wichtige Informationsquelle halten. Radio (46,8 Prozent) und Fernsehen (53,1 Prozent) werden nicht so häufig mit den beiden Attributen bedacht. „Die Tatsache, dass die überwiegende Mehrheit der surfenden US-Bürger das Netz als eine wichtige Informationsquelle empfinden und das, obwohl es Privatpersonen erst seit wenigen Jahren offen steht, zeigt eindringlich, wie diese Technologie die politischen Prozesse und das Wissen der Wähler verändert“, sagte der Direktor des Zentrums für Kommunikationsforschung, Jeffrey Cole.

Während die Rangfolge wichtiger Informationsquellen bei Surfern „Bücher – Zeitungen – Internet – Fernsehen – Radio – Zeitschriften“ verläuft, geben Nicht-Surfer ihre Prioritätenliste mit „Bücher – Zeitungen – Fernsehen – Radio – Zeitschriften – Internet“ an.

Die UCLA ist Koordinator eines weltweiten Internet-Projekts. Außer der Studie in Kalifornien werden auch in anderen Ländern ähnliche Umfragen durchgeführt. Dieses Jahr liegt der Fokus auf den Vereinigten Staaten, Hong Kong, Italien, Japan, Singapur, Schweden und Taiwan. Nächstes Jahr soll der Einfluss des Internets in weiteren 15 Staaten in Europa, Asien und Lateinamerika wissenschaftlich untersucht werden.

Weiteres Thema der Untersuchung war die Glaubwürdigkeit: 54,7 Prozent der User glauben, dass „die meisten“ Informationen im Internet glaubwürdig und verlässlich sind, im Gegensatz zu 33,3 Prozent der Nicht-Surfer. Beide Gruppen stimmen weitgehend darin überein, dass „das Internet die Datenschutzrichtlinien gefährdet“. Bei den Internet-Nutzern stimmten 63,6 Prozent dieser Aussage zu, bei den Befragten, die offline sind, waren es 76,1 Prozent.

Zwar glauben 45,6 Prozent der Surfer und 28,1 Prozent der Nicht-Surfer, dass das Internet helfen kann, Politik besser zu verstehen. Aber nur 29,3 Prozent der User und 16,8 Prozent der Nicht-User sind überzeugt, ihren Einfluss auf die Politik über das Netz verstärken zu können.

ZDNet.de Redaktion

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