Briten führen Mail-Überwachung ein

Die britische Regierung hat am Sonntag angekündigt, dass der Inlandsgeheimdienst MI5 ein landesweites Monitoring von Mails und Internet-Traffic einführen will. Die Kosten werden auf 25 Millionen britische Pfund geschätzt, das sind knapp 83 Millionen Mark.

Das neue Security Center soll den Codenamen GTAC (Government Technical Assistance Centre) erhalten und seinen Sitz im Londoner MI5 Gebäude haben. Es soll bis Ende des Jahres seine Arbeit aufnehmen. Rechtliche Grundlage ist ein neues Gesetz namens Regulation of Investigatory Powers (RIP). Das Center braucht eine Vollmacht um Mails zu durchsuchen. Um das Surf-Verhalten eines britischen Users mitzuprotokollieren, benötigt die neu zu gründende Organisation aber keine eigene Erlaubnis des Gerichts.

Das britische Innenministerium beruft sich darauf, dass auch immer mehr Kriminielle neue Technologien wie Mobiltelefone und eben auch E-Mails benutzen. Caspar Bowden dagegen, der Direktor der Foundation for Information Policy Research (FIPR), eines Regierungs-Think-Tanks, sagte: „Das Problem ist, dass sie ein Profil erstellen können, welche Sites jemand ansieht, ohne vorher eine Vollmacht einholen zu müssen.“

ZDNet.de Redaktion

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