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US-Softwareindustrie stellt sich gegen Microsoft

Erneut hat sich der größte Softwareverband der Vereinigten Staaten gegen Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) gestellt: Das US-Justizministerium hatte die Software and Information Industries Association (SIIA) am Montag dieser Woche gebeten, sich schriftlich für eine Aufteilung des Softwarekonzerns auszusprechen. Dieses Schriftstück solle in der Endphase des Kartellrechtsprozesses gegen Microsoft verwendet werden.

Der Vorstand der SIIA entsprach diesem Ansinnen, auch wenn sich zehn der 19 Vorstände einer Meinung in diesem Fall enthielten.

Bereits im März 1999 war ein Geheimpapier der SIIA enthüllt worden, worin der Verband eine Aufteilung der Firma von Bill Gates befürwortet.

Die Initiatoren des Papiers entwarfen ein Konzept für den sehr wahrscheinlichen Fall, dass Microsoft den vom US-Justizministerium angestoßenen Kartellrechtsprozess verliert. In diesem Fall empfiehlt der Verband, Microsoft in verschiedene kleinere Unternehmen zu zerlegen. Nur auf diese Art könne verhindert werden, dass die US-Regierung ständig die Softwareindustrie wie ein „Wachhund“ umkreise.
In der SIIA sind über 1300 Unternehmen der IuK-Branche zusammengeschlossen.

Pikantes am Rande: Der Microsoft-Topmanager Bob Herbold wurde erst Ende April 1999 zum Vorstand des Branchenverbandes gewählt.

Herbold versuchte schon früher, in den Vorstand der Software Publishers Association zu gelangen, so der Name der SIIA, bevor sie im Januar 1999 mit der Information Industry Association fusionierte. Vor einem Jahr wurde er in geheimer Wahl abgelehnt, wenige Wochen später nicht einmal mehr als Kandidat für eine neue Wahl zugelassen.

Um ein gewisses Gegengewicht zum Manager von Microsoft zu haben, hatte man im April gleich auch den Chefberater von Sun Microsystems (Börse Frankfurt: SSY), Mike Morris, mit ins Boot geholt. Ebenfalls dabei: Oracle-Berater Dan Cooperman, Apples Vice President Clent Richardson und der AOL-Berater Kent Walker.

Zum Kartellrechtsverfahren gegen Microsoft hat ZDNet ein Diskussionsforum eingerichtet, in dem Befürworter und Gegner des Prozesses debattieren können.

Kontakt:
Microsoft, Tel.: 089/31760

ZDNet.de Redaktion

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