Erstmals werden in Deutschland bei einer Wahl offiziell Abstimmungscomputer eingesetzt. Premiere ist bei der Europawahl am 13. Juni in verschiedenen Kölner Wahlbezirken. Die Wähler machen ihr Kreuz dann nicht auf dem Stimmzettel, sondern sie wählen per Tastendruck oder Mausklick.
Das elektronische Wahlverfahren ist in Deutschland bereits bei der Bundestagswahl am 27. September vergangenen Jahres ausprobiert worden. In zehn Wahlbezirken in Köln standen Computer der Firma Nesdap.
Damals war es noch ein Test. Die Wähler konnten sich aussuchen, ob sie die neuen Wahlcomputer ausprobieren wollten. „70 Prozent der Wähler haben aber mitgemacht“, sagte damals Heinz-Christoph Herbertz aus dem Büro des Bundeswahlleiters in Bonn. Die PC-Wähler mußten aber zusätzlich auch noch traditionell mit Stift und Wahlzettel abstimmen. Nur diese Stimmen zählten.
Bevor jetzt in Deutschland elektronisch gewählt werden darf, mußten noch das Bundesinnenministerium und die Physikalisch-Technische Bundesanstalt zustimmen. Darüber hinaus mußte die Bundeswahlgeräteverordnung vom 3. September 1975 geändert werden. Den deutschen Kommunen ist es jetzt freigestellt, ob sie Abstimmungscomputer nutzen wollen. In anderen Ländern sind die Computer schon länger im Einsatz.
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