Zwar sieht es gegenwärtig so aus, als habe Mannesmann die Schlacht um die Telecom Italia verloren, doch der Konzern will weiterhin in Europa expandieren. Das teilte der designierte Vorstandsvorsitzende von Mannesmann, Klaus Esser, in einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin „Capital“ mit. Er halte einen Marktanteil von 20 Prozent machbar, 50 Prozent des Marktes würden auch in Zukunft den ehemalig staatlichen Telekommunikationsunternehmen in den Ländern gehören.
Die erst kürzlich von Arcor übernommene Telefongesellschaft Otelo werde sich dabei vor allem um das Geschäft mit Privatkunden kümmern. Arcor selbst werde sich auf den Markt für den Mittelstand und Großkunden konzentrieren.
Esser erklärte, anders als der Konkurrent Deutsche Telekom (Börse Frankfurt: DTE) sei Mannesmann nicht an der Übernahme ehemaliger Staatsunternehmen wie der Telecom Italia interessiert. Vielmehr halte man Ausschau nach „Unternehmen, die im Wettbewerb gestartet sind und gezeigt haben, was sie können“.
Die Expansionspläne von Mannesmann haben gerade erst einen herben Dämpfer hinnehmen müssen: Der Partner Olivetti galt als heißester Anwärter auf eine Übernahme der Telecom Italia. Olivetti wollte zur Finanzierung der feindlichen Übernahme seine indirekten Anteile an dem Mobilfunkunternehmen Omnitel und dem Festnetz-Telefonunternehmen Infostrada an den deutschen Geschäftspartner verkaufen.
Mannesmann wollte für die Anteile insgesamt 14,9 Milliarden Mark zahlen, um dann zu den großen Mitspielern im italienischen Telekommunikationsmarkt zu zählen.
Kontakt: Mannesmann, Tel.: 0211/8200
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Davon entfällt ein Viertel auf staatliche Einrichtungen und 12 Prozent auf Industrieunternehmen.