Viag will nach der gescheiterten Fusion mit der Schweizer Algroup jetzt mehr denn je auf den Bereich Telekommunikation setzen. Die Aufwendungen in diesem Bereich sollen im laufenden Geschäftsjahr „nochmals deutlich über die ursprünglich festgelegte Marke“ erhöht werden, sagte der Vorstandsvorsitzende Wilhelm Simson auf der Viag-Jahrespressekonferenz.
„Wir wollen am rasanten Aufschwung des Marktes teilhaben“, begründete Simson diesen Schritt. Das Netz von Viag Interkom erreiche zur Zeit 60 Prozent der Bevölkerung, Anfang April begrüße man den voraussichtlich 100000. Mobilfunkteilnehmer. Noch in diesem Monat werde das Unternehmen eine Übereinkunft mit der Deutschen Telekom treffen, damit die Kunden in nichtversorgten Gebieten über das D1-Netz telefonieren können. „Konkret erwirbt die Viag Interkom ein gewisses Minutenkontingent im ländlichen Raum zur freien Verfügung und Mitbenutzung durch ihre Kunden.“ Der Übergang zwischen den Netzen erfolge automatisch.
Auch in Österreich und der Schweiz ist Viag an TK-Unternehmen beteiligt: Die österreichische Mobilfunk-Beteiligungsgesellschaft Connect Austria ist Ende Oktober 1998 unter dem Markenammen „One“ angetreten. In der Schweiz soll im Sommer die Beteiligungsgesellschaft Orange Communications zwei Monate später als geplant an den Start gehen.
Die Anlaufverluste im Bereich Telekommunikation in Deutschland, Österreich und der Schweiz beliefen sich 1999 auf rund 950 Millionen Mark. Für das Jahr 2001 sollen Viag Interkom und Connect Austria schwarze Zahlen schreiben, Orange Communications soll ein Jahr später die Gewinnschwelle erreichen.
Kontakt: Viag, Tel.: 089/12540
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