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Microsoft streitet weiter mit Reagans Chef-Ökonom

Nach einem langen Thanks-Giving-Wochenende geht im Kartellrechtsprozeß gegen Microsoft die Vernehmung des Chef-Wirtschaftsberaters der Reagan-Regierung Frederick Warren-Boulton weiter. Dabei geht es um die Frage, ob Microsoft Drittanbieter in Exklusivverträge gezwungen hat und damit gegen nationales Kartellrecht verstoßen hat.

Die Zeugenaussage von Warren-Boulton aus dem Vorfeld des Prozesses ist unter http://www.usdoj.gov/atr/cases/f2000/2079.htm einzusehen. Er bezeichnet darin Microsoft als faktischen Monopolisten. Die Verteidiger des Softwareriesen versuchten dies durch zahlreiche Gegenbeispiele zu widerlegen. Sie stellten die Geschäftspraktiken der Firma von Bill Gates als branchenüblich dar.

Ab heute soll der Java-Erfinder und Sun-Manager James Goslin in den Zeugenstand gerufen werden. Danach folgen weitere 16 Zeugen.

Offenbar hat Microsoft die Verhandlung aber schon abgeschrieben: In ganzseitigen Anzeigen in amerikanischen Tageszeitungen heißt es, daß nicht die Anwälte, sondern die Kunden über die technische Entwicklung in der Software-Branche entscheiden sollten. Der Ankläger David Boies nahm seinerseits diese Kampagne zum Anlaß, Microsoft zu rügen. Sie verfehle die eigentliche Frage des Prozesses: Ob Microsoft die Entwicklung des Software-Marktes durch seine Marktmacht behindere.

Hinter vorgehaltener Hand teilte ein Microsoft-Manager ZDNet USA mit, das Unternehmen bereite schon die Berufungsverhandlung vor. Dann sei die schriftliche Zeugenaussage von Bill Gates relevant, nicht die Video-Aufzeichnung. Offensichtlich hatte der Richter Thomas Jackson etwas gegen die Art, wie Microsoft-Boß auf die Fragen des Justizministeriums geantwortet hatte (ZDNet berichtete).

ZDNet.de Redaktion

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