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Siemens S55

Das Siemens S55, ein Bluetooth TriBand-GPRS-Handy mit Farbdisplay, bietet zwar alle Funktionen, die der Käufer eines Handys heute erwartet, doch fehlt das gewisse Etwas, das daraus ein exzellentes Produkt machen würde.


Siemens S55

Bei den Funktionen gibt es nichts zu meckern. Im Handy des deutschen Herstellers herrscht immer noch der Geist, der seinen Handys seit dem S25 innewohnt. Das jüngste bietet exzellenten Klang, beispielhaften Empfang und eine Laufzeit, vor der ein Kamel in der Wüste vor Neid erblassen würde. Das alles bei geringer Größe und angenehm rundlichen Formen.

Hinzufügen muss man noch das GPRS-Klasse-10-Modem, mit dem man problemlos im WAP navigieren kann. Doch liegt der Nutzen von GPRS nicht allein in der WAP-Navigation, das S55 bietet auch umfangreiche Anschlussmöglichkeiten: Es wird mit einem seriellen Kabel für den Anschluss an den PC ausgeliefert, und es verfügt über eine Infrarot-Schnittstelle für die Verbindung mit einem PDA oder einem entsprechend ausgestatteten PC. Zudem sind mit Bluetooth noch flexiblere Verbindungen möglich. Man muss nur den Kurzstreckenfunk beim Handy aktivieren, eine Verbindung vom PC oder PDA aus öffnen, und die Sache ist erledigt. Innerhalb von rund zehn Sekunden kann man E-Mails versenden oder eine Adresse im Internet suchen. Wenn Bluetooth bereits beim Handy aktiviert ist, muss man es dazu nicht einmal aus der Tasche holen.

Andererseits muss man sich komischerweise zwischen Bluetooth und Infrarot entscheiden, doch nutzt man ja ohnehin nicht beide gleichzeitig.


S55 Bluetooth Headset (179 Euro)

Obwohl das Handy diese technologisch spitzenmäßigen Funktionen bietet, ist die Laufzeit exzellent. Man kommt leicht über eine Woche zurecht, wenn man die Datenmodi nicht zu sehr nutzt. Eine starke Nutzung als GPRS-Modem über Bluetooth beeinträchtigt natürlich die Laufzeit, aber nicht in katastrophaler Weise.

Ein Minuspunkt für das Display


S55 QuickPic Camera IQP-500

Das Handy wird in zwei Versionen angeboten: solo und mit einer Erweiterung, die daraus eine Digitalkamera macht. Die QuickPic IQP-500 ähnelt der Communicam von Sony Ericsson. Sie ist mit Blitz ausgestattet, für Handys eine Novität, was aber den Akku erschreckend schnell leert. Besser, man verzichtet auf seinen Einsatz, wenn man nicht sicher ist, ob man das Handy schnell wieder aufladen kann.

Leider ist das Display bei Fotos nicht so gut wie alles andere an dem Handy. Auch wenn es ein Farbdisplay ist, ist es längst nicht so gut und hell wie das vom Samsung SGH S100. Die Farben sind fade und schrecklich unnatürlich. Bilder, die man per MMS erhält oder die man mit der Kamera aufnimmt, erinnern eher an pixelige Zeichnungen als an treue Reproduktionen.

Der letzte Vorwurf betrifft das Design: Auch wenn es sehr gelungen ist, sieht das Handy wegen der verwendeten Materialien leider billig aus.

Diese Fehler sind keine echten Mängel für einen Benutzer, der ein funktionales Handy sucht. Das S55 funktioniert sehr gut und erfüllt seine Rolle beim Telefonieren wie auch bei der Datenübertragung perfekt. Wer jedoch ein Multimedia-Handy möchte, wird von den schwachen Leistungen in diesem Bereich mit Sicherheit enttäuscht.

Fazit: Das S55 ist technisch sehr gelungen. Mit Bluetooth und GPRS-Klasse-10-Modem wird es auch anspruchsvolle Anwender zufrieden stellen, besonders da es eine exzellente Laufzeit hat. Doch wird das Display wegen seiner geringen Qualität diejenigen enttäuschen, die ein eher freizeitorientiertes Handy erwarten.

ZDNet.de Redaktion

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