Categories: WorkspaceZubehör

Eizo FlexScan T765

Größer bedeutet bei der Bildqualität nicht unbedingt besser, besonders, wenn man für etwa den halben Preis einen vergleichbaren Monitor, wie zum Beispiel den Samsung SyncMaster 950b oder den ViewSonic P95f kaufen kann.

Moby Dick auf dem Schreibtisch

Zum Auspacken des etwa 30 kg schweren und 799 Euro teuren FlexScanT765 braucht man schon einen Helfer, aber wenn der Koloss erst einmal auf dem Schreibtisch steht, hat man das Schwerste hinter sich. Es findet sich zwar kein Quick-Start-Poster im Karton, aber das Benutzerhandbuch ist recht umfassend. Es beginnt mit einem detaillierten Aufbaudiagramm, einer Bedienungsanleitung für das Onscreen Display (OSD) und einem langen Abschnitt über Fehlersuche.

Der flache Bildschirm hat eine sichtbare Bilddiagonale von 17,8 Zoll und eine Anti-Reflexions-Beschichtung. Der Monitor verfügt über vier USB-Ports und hat sowohl einen VGA- als auch einen BNC-Eingang, sodass man auch zwei Rechner gleichzeitig anschließen kann. Der FlexScan hat in der Mitte des Bildschirms einen Punktabstand von 0,24 mm und an den Rändern 0,25 mm. Die maximale Auflösung beträgt 1.600 x 1.200 bei einer flimmerfreien Wiederholrate von 92 Hz, das Handbuch empfiehlt jedoch eine Auflösung von 1.280 x 1.024 bei bis zu 107 Hz. Der T765 kann sowohl mit PCs als auch mit Macintosh-Rechnern eingesetzt werden.

Das OSD des FlexScan T765 wird über einen joystickähnlichen Knopf an der Vorderseite bedient, der sowohl zum Manövrieren in alle vier Richtungen dient wie auch als Eingabetaste. Obwohl dies Ein-Knopf-System sich intuitiv erschließt, ist es in der Handhabung nicht ohne Tücken, besonders, wenn man zur Bestätigung einer Eingabe genau in der Mitte des Knopfes drücken muss. Zumindest aber sind die OSD-Menüs gut gestaltet und übersichtlich geordnet. Sie enthalten alle Grundfunktionen wie Geometrie, Helligkeit und Kontrast. Wer mit dem Ein-Knopf-System nicht zurechtkommt, kann die Eizo-Software ScreenManager Pro von der mitgelieferten CD installieren. Zwar muss man den Bildschirm dann via USB-Kabel an den Rechner anschließen, aber man kann die Monitoreinstellungen dann mit der Maus über eine grafische Benutzeroberfläche vornehmen.

Für 85 Euro mehr bietet Eizo das i-Sound-System an, eine kleine Klammer mit Lautsprechern an den Seiten, die unter die Frontplatte des FlexScan T765 geschoben und über den Monitor mit Strom versorgt wird. Dieses System bietet vielleicht nicht die höchstmögliche Audioqualität, aber es spart Platz auf dem Schreibtisch und in der Steckdosenleiste.

Gut, aber nicht großartig

Bei den mit DisplayMate durchgeführten Benchmark-Tests des ZDNet-Labors schneidet die Bildqualität des T765 insgesamt gut ab. Er konnte sie sich aber nicht mit der von weit preiswerteren Wettbewerbern messen, wie etwa dem ViewSonic P95f oder dem Samsung SyncMaster 950b. Die Darstellung von Farben des T765 ist sowohl in Photoshop als auch im Web gut. Die Farbdarstellung ist leuchtend und genau, mit ausgezeichneten Rottönen und einer guten Abstufung an Schattierungen. Die Graustufen-Tests zeigen jedoch, dass Schwarz mehr wie Kohle aussieht und Weiß einen Hauch von Pink hat. Außerdem gibt es Probleme mit der Geometrie, besonders auf der rechten Bildseite, wo auf den Testbildschirmen Krümmungen und Stauchungen der dargestellten Objekte auszumachen sind. Bei Textseiten sind die Buchstaben in den Ecken leicht verschwommen. Positiv ist, dass durch die hohe Wiederholungsrate des Bildschirms kein Flimmern und keine Bewegung zu sehen ist.

Ein weiterer Pluspunkt ist der Support: Eizo gibt ab Werk drei Jahre Garantie auf Teile und Verarbeitung des FlexScan T765. Es gibt für die gesamte Lebensdauer des Monitors eine gebührenfreie Telefon-Hotline zur technischen Unterstützung. Auf der Webseite von Eizo findet man Treiber, häufig gestellte Fragen, ein Begriffswörterbuch, eine E-Mail-Adresse für Online-Support und Links für die Bestellung von Ersatzkabeln oder Handbüchern.

Der FlexScan T765 von Eizo ist gewiss ein anständiger Monitor mit brauchbarer Ausstattung, aber für 799 Euro kann man eine bessere Bildqualität erwarten. Man sollte sich besser an einen 19-Zoll-Bildschirm wie den SyncMaster 950b von Samsung oder den P95f+ von ViewSonic halten. Für eine vergleichbare Leistung zahlt man bei diesen Modellen nur den halben Preis.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

KI-Wandel: Welche Berufe sich am stärksten verändern

Deutsche sehen Finanzwesen und IT im Zentrum der KI-Transformation. Justiz und Militär hingegen werden deutlich…

14 Minuten ago

Wie ein Unternehmen, das Sie noch nicht kennen, eine Revolution in der Cloud-Speicherung anführt

Cubbit ist das weltweit erste Unternehmen, das Cloud-Objektspeicher anbietet. Es wurde 2016 gegründet und bedient…

5 Stunden ago

Dirty Stream: Microsoft entdeckt neuartige Angriffe auf Android-Apps

Unbefugte können Schadcode einschleusen und ausführen. Auslöser ist eine fehlerhafte Implementierung einer Android-Funktion.

9 Stunden ago

Apple meldet Umsatz- und Gewinnrückgang im zweiten Fiskalquartal

iPhones und iPads belasten das Ergebnis. Außerdem schwächelt Apple im gesamten asiatischen Raum inklusive China…

9 Stunden ago

MadMxShell: Hacker verbreiten neue Backdoor per Malvertising

Die Anzeigen richten sich an IT-Teams und Administratoren. Ziel ist der Zugriff auf IT-Systeme.

1 Tag ago

April-Patches für Windows legen VPN-Verbindungen lahm

Betroffen sind Windows 10 und Windows 11. Laut Microsoft treten unter Umständen VPN-Verbindungsfehler auf. Eine…

1 Tag ago