Categories: Cybersicherheit

Phishing für Fortgeschrittene: Trend Micro warnt vor Whaling-Angriffen

Trend Micro warnt vor einer neuen Form des Phishings, beim dem gezielt Führungskräfte und hochrangige Beamte und Militärs ins Visiert genommen werden. Das sogenannte Whaling dient dem Diebstahl von Informationen. Cyberkriminelle versuchen darüber außerdem, große Geldsummen abzuschöpfen.

Während klassisches Phishing meist auf eine möglichst große Opferzahl ausgerichtet ist, stehen beim Whaling die Glaubwürdigkeit des Angriffs und die Position der Zielperson innerhalb einer Organisation im Vordergrund. Als besonders gefährlich bewertet Trend Micro das Harpoon Whaling, bei dem automatisiert umfangreiche Informationen über Opfer gesammelt und mithilfe verschalteter KI-Prozesse geordnet werden. Das soll für eine besonders hohe Effizienz sorgen.

„Die Betrüger sind in der Lage, täuschend echt wirkende personalisierte Texte in kurzer Zeit und mit nur geringem Aufwand zu verfassen. Whaling-Angriffe auf Hunderte von Führungskräften gleichzeitig durchzuführen, stellt mit dieser raffinierten Methode kein Problem dar“, sagte Richard Werner, Business Consultant bei Trend Micro.

Künstliche Intelligenz kommt auch beim Verfassen der oftmals täuschend echt wirkenden Texte zum Einsatz, die die Grundlage für Whaling-Angriffe bilden. „In der Regel verwenden die Betrüger dringlich formulierte E-Mails, die mit personalisierten Informationen über das hochrangige Opfer angereichert sind. Dazu zählen aber nicht nur arbeitsrelevante Daten, sondern die Kriminellen nehmen sich zunehmend auch die Taktiken von Romance Scammer als Vorbild“, so Werner weiter.

KI-Werkzeuge wie ChatGPT erlauben es Werner zufolge sogar, personalisierte Nachrichten von Whaling-Attacken mit der Skalierbarkeit von Phishing-Angriffen zu kombinieren. Dadurch sei zu erwarten, dass Harpoon Whaling künftig noch häufiger eingesetzt werde als bisher. Auch eine Erweiterung des Täterkreises sei sehr wahrscheinlich, da die Technologie mehr Menschen in die Lage versetze, derartige Angriffe durchzuführen.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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