Intel hat seinen ersten Prozessor für Quantencomputer vorgestellt. Der als Tunnel Falls bezeichnete Prozessor verfügt über 12 Datenverarbeitungselemente, sogenannte Qubits.
Im Gegensatz zu den meisten seiner Konkurrenten stellt Intel seine Qubits aus einzelnen Elektronen her, die in Computerchips untergebracht sind, die wiederum mit klassischen PC-Prozessoren verwandt sind. Hergestellt wird der Quanten-Prozessor in Intels D1-Fabrik im US-Bundesstaat Oregon.
Unternehmen wie IBM, Google, Quantinuum und IonQ bieten schon länger Quanten-Prozessoren an. Bisher hatte Intel an seinen konventionellen Chiptechnologien festgehalten. „Für mich ist es selbstverständlich, die bereits entwickelten Werkzeuge zu nutzen, anstatt neue Werkzeuge zu entwickeln“, sagte Jim Clarke, Direktor für Quantencomputer-Hardware bei Intel Labs.
Intel arbeitet nach eigenen Angaben bereits an einem Nachfolger von Tunnel Falls. Zwölf Qubits sind zwar nur ein Bruchteil von dem, was für praxistaugliches Quantum-Computing benötigt wird, Clarke zufolge wählte Intel aber bewusst einen einfachen Einstieg, um schnelle und dauerhafte Verbesserungen zu erreichen.
„Der nächste große Meilenstein ist, wenn wir einige Tausend Qubits haben“, ergänzte Clark. Diese Menge werde es Ingenieuren von Quantencomputern ermöglichen, die häufigen Fehler zu korrigieren, die die Qubit-Berechnungen derzeit plagten. „Das ist wahrscheinlich noch drei, vier, vielleicht fünf Jahre entfernt“, so Clarke weiter. „Und es ist wahrscheinlich Anfang oder Mitte der 2030er Jahre, bevor wir eine Million Cubits haben werden, die die Welt verändern werden.“
IonQ-CEO Peter Chapman kritisierte Intels technischen Ansatz für Quanten-Prozessoren. Für große Quantencomputer sei er nicht ausreichend flexibel. Chapman zufolge erschwert die Fixierung von Qubits auf der Oberfläche eines Chips die Berechnungen drastisch. „Was in der Vergangenheit bei der Datenverarbeitung funktionierte – siliziumbasierte Prozessoren – ist nicht die richtige Lösung für das Zeitalter der Quanten“, sagte Chapman.
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