„Aktuell sind 12,3% aller Arbeitsplätze vor Ort an einem durchschnittlichen Tag wegen Homeoffice nicht ausgelastet. Vor Corona im Jahr 2019 waren es nur 4,6%“, sagt ifo-Experte Simon Krause. „Der Anteil der ungenutzten Arbeitsplätze in den Büros hat sich also etwa verdreifacht.“
Hinter den Durchschnittszahlen verbergen sich große Unterschiede. Im Dienstleistungssektor stieg der Anteil von 6,2 auf 16,8%. Im Verarbeitenden Gewerbe nahm der Anteil zu von 3,1% im Jahr 2019 auf aktuell 9,6%. Im Handel ist die Zunahme von 3,2 auf 5,8% begrenzt, ebenso wie im Bauhauptgewerbe von 1,7 auf 2,5%. Den Ifo-Angaben zufolge finden sich die meisten leeren Büros in den Branchen Informationstechnik, Werbung und Marktforschung, Unternehmensberatung sowie in der Pharmaindustrie.
„Etwa ein Viertel der Beschäftigten arbeitet regelmäßig im Homeoffice“, sagt ifo-Experte Krause und ergänzt: „Manche Firmen wandeln leere Büros um in Coworking-Spaces für mehr persönlichen Austausch an den Präsenztagen. Andere Unternehmen verringern ihren Flächenbedarf, um Kosten für die nicht genutzten Büros einzusparen. Dies kann Folgen für den Immobilienmarkt haben, der wegen gestiegener Zinsen und Baukosten ohnehin unter Druck steht. Außerdem trifft der Rückgang der Büronutzung die Innenstädte besonders stark. Dort gibt es überdurchschnittlich viele Büros, und die Geschäfte dort leiden wegen Homeoffice zudem unter niedrigeren Einzelhandelsumsätzen.“
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