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Das sind die Container-Trends 2022

Fünf Container-Trends werden das nächste Jahre prägen und Kubernetes wird dabei eine Hauptrolle spielen. Wie wichtig Container sind, unterstreicht eine kürzlich veröffentlichte Analyse von Red Hat: Für 91 Prozent der Teilnehmer, die direkt an der Entwicklung und Bereitstellung von Anwendungen beteiligt sind, hat die containerbasierte Entwicklung eine hohe oder sehr hohe Priorität.

Fünf Trends, die Nutzer der Container-Technologie im kommenden Jahr im Auge behalten sollten:

  1. Edge Computing

Immer mehr Unternehmen setzen auf dezentrale Systeme, die am Rand des Netzwerks Daten verarbeiten. Für das sogenannte Edge Computing ist ein weitgreifender Standard zur Auslieferung von Anwendungen unumgänglich. Container sind durch ihre Eigenschaft, Anwendungen isoliert und unabhängig vom Zielsystem nutzbar zu machen, in diesem Zusammenhang Gold wert.

Aber Container allein lösen am Edge nicht alle Herausforderungen. Vor allem das Management solch stark verteilter und hochkomplexer Lösungen muss gewährleistet sein. Orchestrierungs-Tools wie Kubernetes gewinnen daher im kommenden Jahr noch mehr an Bedeutung.

  1. AI/ML

Auch am Edge werden zwei der wichtigsten Themen aus diesem Jahr, Artificial Intelligence (AI) und Machine Learning (ML), im kommenden Jahr ebenfalls wieder wichtig. Da sie zunehmend in Kombination mit Containern auf dem Radar von Unternehmen auftauchen, wird die Herausforderung Nummer eins im Jahr 2022 sein, einen kohärenten Werkzeugkasten zu erstellen, der sowohl die Bedürfnisse von Analytikern als auch Software-Entwicklern berücksichtigt.

Trainierte AI/ML-Modelle, die in Software-Lösungen zum Einsatz kommen, folgen zudem anderen Entwicklungszyklen als klassische Anwendungen. Trotzdem benötigen sie die vollständige Unterstützung der zugrundeliegenden Container und Entwicklungsplattformen. Diese zwei Welten in einem Prozess und über die Grenzen von verschiedenen Clouds zusammenzuführen, wird für viele Unternehmen eine der größten Herausforderungen im kommenden Jahr.

  1. Entwicklerproduktivität

Wer an Produktivität denkt, für den spielt natürlich die von AI und ML getriebene Automatisierung eine wichtige Rolle. Leider geht das nicht immer ganz einfach von der Hand, dabei könnte die Nutzung von Containern so einfach sein: Immerhin stellen sie im Grunde nichts anderes als voneinander abgeschirmte Ablaufumgebungen dar. Was sich aber zunächst simpel anhört und durchaus einen leichten Einstieg erlaubt, wird in der Praxis deutlich komplexer. Entwickler müssen die Sicherheit der Ablaufumgebung im Blick behalten, die Inhalte sowie die Verteilung und Orchestrierung der Container bestimmen und auch an die einfache Integration von containerisierten Anwendungen denken. Gerade die Entwicklung von verteilten Systemen hat in den vergangenen Jahren sehr viel an Komplexität gewonnen. Für Neueinsteiger ist es daher nicht so einfach, innerhalb kürzester Zeit produktiv zu sein. Erst mit den richtigen Tools können Entwickler direkt und zuverlässig durchstarten.

Plug-ins für Entwicklungsumgebungen bieten aber nur eine Grundlage, für tatsächliche Produktivität ist mehr erforderlich: Auch die Verfügbarkeit von Bibliotheken zur Fehlersuche und für das Monitoring und deren tiefe Integration in die Container-Ablaufumgebung sind nötig. Dem werden bisher nur ganzheitliche Ansätze wie etwa Red Hat OpenShift mit der Entwickler-Console und das Quarkus-Framework in Kombination mit OpenShift Streams for Apache Kafka gerecht. Ziel wird es 2022 sein, die verlorene Produktivität durch Industriestandards wieder in den Vordergrund zu bringen.

  1. Stateful Workloads und Storage-Lösungen

Eine gute Produktivität ist oft das Resultat einer Container-Initiative. Für viele Unternehmen ist jedoch eine Modernisierung der IT mit Containern und deren Orchestrierung kompliziert und aufwendig. Dabei bedeutet eine Modernisierung via Container-Plattform nicht automatisch einen Zwang zum Wechsel auf statuslose, Microservices-basierte Architekturen. Auch statusbehaftete Workloads betreiben Unternehmen mehr und mehr auf Container-Plattformen: Ein Trend, der sich auch im kommenden Jahr weiter durchsetzen wird. Besonders wichtig ist in diesem Szenario die nahtlose Bereitstellung und Überwachung der zugehörigen Storage-Partitionen und deren Verbindung mit den bereits verfügbaren Storage-Lösungen oder aber mit flexiblen, Cloud-basierten Services.

  1. Sicherheit

Mit Modernisierungen, dem Einsatz von Containern am Edge und der Verbreitung in der gesamten Unternehmens-IT nimmt das Potenzial für Bedrohungen exponentiell zu, denn lange betrachtete die IT-Branche die Container-Sicherheit nur implizit. Die zunehmende Containerisierung und Verfügbarkeit der Technologie aus unterschiedlichsten Quellen bringen das Thema aber immer mehr in den Vordergrund. Je weiter Unternehmen in den Betrieb von Containern und deren Verwaltung vordringen – und je mehr Anwendungen auf diesen Systemen laufen – desto mehr wird eine ganzheitliche Betrachtung des Themas Sicherheit relevant.

Auch dieses Thema erstreckt sich über alle architektonischen Ebenen und benötigt geeignete Unterstützung durch die jeweiligen Spezialisten: angefangen bei statischer Codeanalyse, über die Untersuchung vorhandener Container bis zum Patchen und Zero-Trust-Ansätzen über Systemgrenzen hinweg. Was bisher vielfach nur punktuell von einzelnen Anbietern gelöst wird, integriert sich zunehmend in Entwicklungsplattformen und bringt den Unternehmen die Sicherheit zurück, die für den Schutz wertvoller Daten notwendig ist.

Die Container-Technologie wird, wie diese Trends zeigen, auch 2022 weiterhin eine sehr gewichtige Rolle spielen. Die größten Entwicklungen wird es im Bereich Edge Computing und Machine Learning geben, aber auch der immer bedeutendere Sicherheitsaspekt wird interessante Innovationen hervorbringen.

ZDNet.de Redaktion

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