Intel gibt über eine Plichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht bekannt, dass mit dem 15. Februar insgesamt 32 Klagen gegen den Hersteller wegen der Sicherheitslecks Meltdown und Spectre laufen. Der Hersteller könne jedoch aktuell keine seriöse Schätzung abgeben, wie hoch die möglichen Strafzahlungen ausfallen können.
30 dieser Klagen wurden von Anwendern eingereicht sowie zwei Sammelklagen (Securities Class Actions). „Die Kundenklagen, die sich aus Anwendern verschiedener Produkte zusammensetzen, behaupten meist, dass sie durch die Taten oder Unterlassungen von Intel im Zusammenhang mit den Sicherheitslecks geschädigt wurden.“ Diese forderten laut Intel Schadensersatz. Die Sammelklagen, so Intel in der Mitteilung an die SEC, werfen Intel vor, dass der Hersteller gegen das Börsenrecht verstoßen habe, weil im Zuge der Aufdeckung der Sicherheitslecks über Intel-Produkte und interne Kontrollen falsche oder irreführende Aussagen gemacht wurden. Auch seien in einigen Fällen Intel-Manager verklagt worden.
Intel erklärt im Abschnitt Financial Statement 105 auch, dass weitere Schadensersatzforderungen folgen könnten. Intel hingegen werde sich gegen dies Vorwürfe rechtlich zur Wehr setzen, teilt das Unternehmen mit und argumentiert, dass die Veröffentlichung der Sicherheitslecks durch Google unterlaufen wurde.
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So sei Intel im Juni 2017 von Google über die Sicherheitslecks informiert worden. Darauf hin habe Intel versucht, die Lecks in Zusammenarbeit mit Unternehmen zu schließen. Allerdings hatte Google die Informationen dann am 3. Januar veröffentlicht, bevor entsprechende Patches bereit standen.
Weil viele Kläger ihre Forderungen noch nicht spezifiziert haben und auch bei den Sammelklagen viele Unwägbarkeiten bestehen, sei Intel nicht in der Lage, die möglichen Verluste zu schätzen, sofern aus diesen Verfahren tatsächlich Forderungen auf Intel zukommen.
Anfang des Jahres wurden die Sicherheitslecks publik. Nahezu alle Intel-Prozessoren, die derzeit im Einsatz sind, sind möglicherweise von diesen Lecks betroffen. Intel und Partner wie Microsoft haben versucht schnell mit Updates zu reagieren, jedoch sind diese meist mit erheblichen Performance-Verlusten verbunden oder führen zu Reboot-Problemen. Aber auch Intel-Konkurrent AMD ist von dem Problem betroffen. Zudem interessiert sich auch der US-Kongress für Intels Kommunikationsstrategie im Zusammenhang mit den Sicherheitlecks.
Forscher der Princeton Universität wollen zudem neue Varianten von Spectre und Meltdown gefunden haben, die laut Aussage der Forscher auch neue Fixes auf der Hardware-Ebene über Microcode-Updates nötig machen.
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