Laut einer Umfrage (PDF) der Messaging Anti-Abuse Working Group (MAAWG) reagieren weiterhin Millionen von Nutzern auf Spam und riskieren damit eine Infektion ihres Rechners mit Malware. Fast die Hälfte öffnet absichtlich Nachrichten, klickt auf darin enthaltene Links, öffnet Dateianhänge und beantwortet sie oder leitet sie weiter. Bei einer ähnlichen, im Juli 2009 veröffentlichten Umfrage lag der Anteil noch bei rund einem Drittel.
Als mögliche Gefahren eines falschen Umgangs mit Spam nennt die MAAWG Betrug, Phishing und Identitätsdiebstahl. Die meisten Nutzer, die Spammails vorsätzlich öffneten, wollten den vermeintlichen Newsletter abstellen oder sich beim Absender beschweren. 15 Prozent zeigten aber auch echtes Interesse an den beworbenen Produkten, drei Prozent mehr als vor acht Monaten.
Die Umfrage zeigt auch, dass unter 35-Jährige über ein geringeres Sicherheitsbewusstsein verfügen als ältere Nutzer, obwohl sie sich als erfahrener einschätzen. In dieser Personengruppe öffneten 50 Prozent Spam-E-Mails in ihrem Posteingang. In der Gruppe der über 35-Jährigen waren es nur 38 Prozent. Bei jüngeren Nutzern ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie auf einen Link in einer Werbenachricht klicken, um drei Prozent höher.
Nach Ansicht von 65 Prozent der Umfrageteilnehmer liegt es in der Verantwortung von Internet- und E-Mail-Providern, die Verbreitung von Viren, Spyware, Spam und betrügerischen E-Mails zu stoppen. 54 Prozent sehen Anbieter von Antivirensoftware in der Pflicht und nur 48 Prozent halten sich selbst für verantwortlich.
Die Studie basiert auf einer von Ipsos Public Affairs im Januar durchgeführten Befragung unter 3716 Nutzern in Nordamerika und Westeuropa. Die MAAWG ist eine von Internet-Providern und anderen Technologieunternehmen gegründete Organisation, die den Missbrauch von elektronischen Nachrichten reduzieren will. Zu ihren Mitgliedern gehören unter anderem 1&1, McAfee, Spamhaus, Sprint und Symantec.
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