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Studie: IT-Jobs massiv von Mobilitätsbereitschaft geprägt

IT-Berufseinsteiger müssen sich auf häufige Geschäftsreisen einstellen. Rund 44 Prozent der Stellenausschreibungen verlangen von Bewerbern, den Kunden jederzeit flexibel zur Verfügung zu stehen. Das ist das Ergebnis der Studie „IT-Jobscout 2008“ des Hamburger IT-Beratungs- und Softwarehauses PPI.

Aufgeschlüsselt nach den einzelnen Arbeitsbereichen sind die Anforderungen an die mobilen Arbeitnehmer in der IT-Beratung mit 44 Prozent am höchsten. Danach folgen mit 27 Prozent Experten für IT-Architektur und Projektmanager mit 24 Prozent. Mobilitätsbereitschaft, also außerhalb der Unternehmenszentrale tätig zu sein, dürfte sich als bereits seit Jahren bestehender Trend weiter fortsetzen, so die Experten.

Während vorrangig von Technikern Kundenbetreuung vor Ort erwartet wird, flacht dieses Anforderungsprofil bei langjährigen Mitarbeitern mit großer Erfahrung ab. So verlangt der Untersuchung zufolge nur knapp jede vierte Stellenausschreibung von praxiserfahrenen IT-Experten die Bereitschaft zu Geschäftsreisen. Als einen Hauptgrund für die immense Reisebereitschaft in der IT-Beratung werden die permanenten, zum Großteil flexibel und kurzfristig vereinbarten Einsätze beim Kunden vor Ort angeführt.

„Je nach Projekt finden sehr viele Beratungsprojekte zeitnah und fast immer im Haus des Kunden statt. Zudem können sie über Monate oder Jahre andauern“, sagt PPI-Vorstand Thomas Reher. Die Bereitschaft zur Abwesenheit sei wegen des hohen Spezialisierungsgrads der Unternehmen fast unvermeidbar geworden.

IT-Mitarbeiter, die hingegen die Arbeit an häufig wechselnden Einsatzorten scheuen, sind Reher zufolge am besten in der Hardware-Entwicklung aufgehoben, da in diesem Bereich keine der untersuchten Stellenausschreibungen Bereitschaft zu Geschäftsreisen gefordert habe. Dies trifft in ähnlicher Form auch für ortsgebundene Manager im Qualitätssicherungssegment zu. Nur acht Prozent der Stellenangebote wünschen hier mobile Mitarbeiter für den Einsatz beim Kunden direkt vor Ort.

Im Vergleich zu der hohen Reisebereitschaft in der IT-Beratung fällt der Ausschreibungsanteil mit dieser Anforderung im IT-Vertrieb geringer aus. So sind nur in knapp jedem fünften Stellenangebot räumlich flexible Bewerber erwünscht. Als Ursache werden häufig die eng gesteckten Einsatzgebiete angeführt.

Auch der IT-Support ist oft in der Niederlassung des Herstellers angesiedelt. Kundenbesuche sind dort jedoch nur in Ausnahmefällen erforderlich, um beispielsweise Probleme zu klären, die sich per Ferndiagnose via Internet oder Telefon nicht beheben lassen. Anders stellt sich diese Situation dar, wenn der Kunden-Support vor Ort ausnahmsweise im Wartungsvertrag fest verankert wurde. Demnach fällt der Wunsch nach der Geschäftsreisebereitschaft in den Stellenanzeigen gering aus.

ZDNet.de Redaktion

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