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Preiseinbruch bei CD-Rohlingen

Die Preise für einmal beschreibbare CD-Rohlinge (CD-R) sind in den vergangenen Monaten ins Bodenlose gefallen. Ein Überangebot aufgrund der schwächer als erwartet ausgefallenen Nachfrage habe dafür gesorgt, dass die taiwanesischen Hersteller für einen leeren CD-Rohling weniger als zehn Cent verlangen. Das berichtet Digitimes unter Berufung auf Industriekreise. Zu schaffen macht den CD-Produzenten vor allem die Konkurrenz durch mobile Musikplayer.

Zudem haben Großkunden aus den USA und Europa ihre Lager bereits zu Jahresbeginn aufgefüllt, sodass die Aufträge im abgelaufenen zweiten Quartal eher spärlich ausfielen. Auf die trüben Geschäftsaussichten reagierten vor allem kleinere Hersteller im Gerangel um Aufträge mit kräftigen Preisnachlässen. Darüber hinaus schrumpften auch die Preise für den CD-R-Nachfolger DVD+R/-R auf zwölf Cent.

Zusätzlich zum Preisverfall und sinkender Nachfrage kommen auf die OEM-Hersteller weitere Unannehmlichkeiten zu. Laut Digitimes stehen schon bald Preiserhöhungen für das Polycarbonat, den Hauptbestandteil einer CD, an. Nachdem die Polycarbonat-Preise von ihrem Rekordhoch von 3,50 Dollar pro Kilogramm auf rund 2,50 Dollar pro Kilogramm gefallen waren, hat der Anstieg des Rohölpreises erst kürzlich dafür gesorgt, dass für ein Kilogramm Polycarbonat bis zu 2,80 Dollar hingeblättert werden müssen.

Eine Hürde für den Verkauf von CD-Rohlingen in Europa ist allerdings erst in der Vorwoche gefallen. Am 18. Juni hob die EU die fünf Jahre zuvor eingeführten Strafzölle auf CD-Rs auf. Bis zu diesem Zeitpunkt mussten die taiwanesischen Hersteller beim Verkauf von CD-Rohlingen in der EU Zusatzabgaben zwischen 17,7 und 38,5 Prozent leisten. Die Entscheidung spiegelt nicht zuletzt die schwindende Bedeutung der Rohlinge wider.

ZDNet.de Redaktion

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