Experten des Security-Unternehmens Tier-3 haben vor einem Hybrid-Virus gewarnt, der angeblich die SSL-Verschlüsselung umgehen kann. Der erstmals von Secure Works entdeckte „Gozi“-Trojaner habe sich weiterentwickelt und trete mittlerweile vermehrt auf.
Der augenscheinlich aus Russland stammende Schädling schleppe einen integrierten Keylogger ein, der durch Mitlesen der Tastatureingaben verschiedenen Verbrechen wie Betrug, Identitätsdiebstahl oder Datenspionage Tür und Tor öffne.
Ersten Vermutungen zufolge soll die Infektion besonders gefährlich für E-Banking sein. Die Infektion laufe demnach unbemerkt im SSL-Stream mit, da der Virus eigene Packing-Funktionen beinhalte, die ihn vor konventionellen Antivirenprogrammen versteckten.
Laut Geoff Sweeney, Mitgründer und Cheftechniker bei Tier-3, bezeichne der mutierte Trojaner einen gefährlichen Entwicklungssprung bei Viren und Würmern. Besonders augenfällig sei die Fähigkeit des Schädlings, die Keylogging-Funktion selbsttätig an- und abzuschalten, sobald ein ahnungsloser Nutzer eine Online-Banking-Site betrete und seine Passwörter und Kennnummern eingebe. Dagegen helfe nur verhaltensbasierte Security-Technik, so Sweeney.
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