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Iphone und Vista sollen Speicherchip-Preise retten

Auch in diesem Jahr geht es mit den Preisen für NAND-Flash-Speicher rapide bergab. Speicherspezialist Sandisk etwa rechnet für 2007 mit einem Preisverfall um mindestens 50 Prozent. Rettung soll nun Apples Iphone bringen. Geht es nach Simon Chen, Chef des taiwanesischen Speichermodul-Herstellers A-Data, könnte die Branche in Erwartung des Geräts Lieferungen zurückhalten und dadurch andere Applikationen in Zugzwang bringen. Das soll für eine Stabilisierung der Preise sorgen. Chen sieht ab März sogar schon Engpässe auf die Kunden zukommen, berichtet „Digitimes“.

„Dass das Iphone den Preisverfall im NAND-Bereich stoppen kann, halte ich für Wunschdenken“, sagt dagegen Chipanalyst Dennis Etzel von der Commerzbank. Das Iphone erreiche erst in Richtung Weihnachtsgeschäft 2007 eine volumenmäßige Relevanz. „Von einem Massenmarkt kann man ab 2008 sprechen“, so Etzel. Selbst dann mache das Geschäft mit dem Iphone auf dem derzeit etwa 15 Milliarden Dollar schweren NAND-Markt aber nur einen Anteil im einstelligen Prozentbereich aus, betont der Experte.

A-Data-Chef Chen geht dennoch davon aus, dass die Iphone-Einführung positive Auswirkungen auf die gesamte NAND-Branche hat. Allerdings helfe den Herstellern nur ein stetiger Anstieg der Preise wirklich weiter. Gleichzeitig sorge der Aufwind auf dem NAND-Markt aber bereits jetzt für Kopfzerbrechen in der DRAM-Industrie. Die Speicherchip-Hersteller könnten schon bald ihre Kapazitäten von DRAM auf NAND umstellen, was das Angebot auf dem Markt reduziere, warnt Chen.

Für die Speicherchip-Hersteller kann sich ein solcher Umstieg durchaus rechnen. Erst Ende Januar hatte die Branche unter dem Eindruck des anhaltenden Preisverfalls den Wechsel von NAND in Richtung DRAM überlegt. „Die komplette Umstellung der Kapazitäten dauert zwar fast ein ganzes Quartal. Allerdings folgen die Hersteller bei ihren Entscheidungen bestimmten saisonalen Mustern oder langfristigen Preisvorhersagen, so dass sich ein Umstieg durchaus lohnen kann“, sagt Analyst Etzel.

ZDNet.de Redaktion

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