Google regt zu Medienkonsum an

Marissa Mayer, Geschäftsführerin von Google, appelliert an die Fernsehindustrie, die Suchmaschine Google nicht als Bedrohung sondern als Chance zu sehen. Durch das neue Medium könne Fernsehen noch populärer werden. Derzeit fürchten viele Fernsehstationen aufgrund der äußerst erfolgreichen Internetwerbung um ihre Werbeeinnahmen.

Im Interview mit der britischen Zeitung „Guardian“ meinte Mayer: „Das Internet macht Appetit auf Medien und wird Bücher, Radio oder Fernsehen daher nicht ersetzen.“ Mayer sieht das Internet nicht als Bedrohung für bestehende Geschäftsmodelle – ganz im Gegenteil sollte es eher die Benutzer dazu bringen, mehr zu konsumieren.

Das Portal GoogleVideo zeigt seit letztem Monat in acht europäischen Ländern eine Mischung aus Homevideos und professionellen, zum Beispiel von MTV, produzierten Programmen. In den USA ist das Service bereits so erfolgreich, dass es die Shopping-Vergleich-Seite Froogle von Platz eins der wichtigsten Seiten verdrängt hat. „Es könnte die Art, mit der Leute Videos konsumieren verändern, und sie dazu bringen, sehr viel mehr zu konsumieren“, interpretiert Mayer die Entwicklungen.

Dass Google – vor allem bezüglich der Werbeeinnahmen – trotzdem in Konkurrenz zu traditionellen Medien steht, lässt sich allerdings nicht leugnen. Das neue Video-Suchservice ist vor allem günstig für Werbende, die eine junge Zielgruppe ansprechen wollen. Den Vorteil an den Google-Werbeanzeigen, die passend zu den Suchanfragen erscheinen, sieht Mayer darin, dass sie manchmal sogar treffender sind als die eigentlichen Suchresultate.

Auch das Social-Networking Phänomen lässt Google nicht spurlos an sich vorbeiziehen. Mit dem Internetportal Myspace, das zu Rupert Murdochs News Corporation gehört, hat Google einen Dreijahresvertrag abgeschlossen, der 900 Millionen Dollar bringt. Die Zusammenarbeit mit Myspace erlaubt Googles Werbekunden, Teenager gezielt ins Visier zu nehmen. „Ich möchte ganz deutlich sagen – denn es handelt sich hier um heikle Themen der Privatsphäre – dass die Myspace Profilinformation nicht über die Grenzen des Google Networks hinaus verwendet werden. Wir verwenden Informationen über Geschlecht, Alter und Interessen um die Werbeanzeigen in Myspace zu schalten“, erläutert Mayer dieses heikle Thema.

ZDNet.de Redaktion

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