Categories: Workspace

Samsungs Hybrid-Festplatten sind marktreif

Der koreanische Elektronikhersteller Samsung will auf der Windows Hardware Engineering Conference (WinHEC), die nächste Woche von Microsoft in Seattle veranstaltet wird, das erste kommerzielle Modell einer Hybrid-Festplatte vorstellen. Hybrid-Harddisks sind eine Mischung aus herkömmlicher Festplatte und Flash-Speicher. Die CPU bezieht ihre Daten vom Flash-Modul, was die eigentliche Festplatte, deren Motor in herkömmlichen Computern ständig läuft, entlastet. Dadurch wird der Akku geschont. Auf den Markt kommen die Hybrid-Modelle 2007.

„Mit einer Hybrid-Disk werden 70 bis 90 Prozent der Leistungsaufnahme der Festplatte gespart“, erklärte Don Barnetson, Direktor der Flash-Sparte bei Samsung Semiconductors. „Das bringt einem Notebook eine halbe Stunde extra Akkuleistung“, führt er aus. Weiterer Vorteil sei, dass die Bootzeiten deutlich verkürzt werden, „denn die benötigten Daten kommen direkt aus dem um vieles schnelleren Flash-Speicher. Das dauert nur wenige Millisekunden“, so Barnetson.

Die Flash-Bausteine übernehmen im Betrieb verschiedene Funktionen. Wenn der Nutzer an einem Word-Dokument arbeitet, gehen die Daten direkt in den Flash-Speicher. Ist dieser nahezu voll, so wird die herkömmliche Festplatte aktiviert und die Daten darauf geschrieben. Zudem werden häufig genutzte Applikationen im Flash-Modul ablegt, um die Bootzeiten zu verkürzen.

Denselben Weg geht der Halbleiterhersteller Intel. Bei der vergangenen Herbst vorgestellten Robson-Technik werden Programme, aber auch das Betriebssystem, ebenfalls vom Flash-Speicher aus gebootet. Das Öffnen des Acrobat Readers beispielsweise verkürzte sich auf 0,4 Sekunden. 5,4 Sekunden benötigte der Kontrollrechner.

Die Samsung-Laufwerke wurden für Windows Vista entwickelt und arbeiten mit Flash-Kapazitäten von 128 und 256 Megabyte Speicherplatz. Zur Verwendung kommen die von Samsung entwickelten One-NAND-Flash-Chips, die um einiges schneller seien, als herkömmliche NAND-Speicher, so Samsung.

In weiterer Zukunft sollen die Solid State Disks (SSD), wie die reinen Flash-Laufwerke auch genannt werden, Festplatten ganz ersetzen. „SSDs können dazu beitragen Notebooks kleiner und leichter zu gestalten“, erklärte Ariane Heim, Sprecherin von Samsung Semiconductors Europe. Zudem haben sie viele Vorteile gegenüber Festplatten. „Sie sind geräuschlos, weisen schnellere Zugriffsraten auf, sind kleiner und leichter, verbrauchen weniger Strom und halten mehr aus, da sie keine beweglichen Teile haben“, so Heim.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

KI erkennt Emotionen in echten Sportsituationen

Forschende des KIT haben ein Modell zur Emotionsanalyse entwickelt, das affektive Zustände ähnlich genau wie…

10 Stunden ago

Ermittlern gelingt weiterer Schlag gegen Ransomware-Gruppe LockBit

Sie decken die Identität des Kopfs der Gruppe auf. Britische Behörden fahnden mit einem Foto…

1 Tag ago

Apple stellt neuen Mobilprozessor M4 vor

Er treibt das neue iPad Pro mit OLED-Display an. Apple verspricht eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber…

2 Tagen ago

Cyberabwehr: Mindestens zwei kritische Vorfälle pro Tag

Davon entfällt ein Viertel auf staatliche Einrichtungen und 12 Prozent auf Industrieunternehmen.

2 Tagen ago

Tunnelvision: Exploit umgeht VPN-Verschlüsselung

Forscher umgehen die Verschlüsselung und erhalten Zugriff auf VPN-Datenverkehr im Klartext. Für ihren Angriff benötigen…

2 Tagen ago

Online-Banking: 42 Prozent kehren Filialen den Rücken

Weitere 40 Prozent der Deutschen erledigen ihre Geldgeschäfte überwiegend online und gehen nur noch selten…

2 Tagen ago