Forscher des Sicherheitsspezialisten Eeye haben am Samstag einen neuen Wurm entdeckt. Der als „Sasser“ bezeichnete Schädling verbreitet sich ähnlich wie MS Blaster ohne Zutun des Anwenders und nutzt dabei eine Sicherheitslücke im „Local Security Authority Subsystem Service“ (LSASS) von Windows 2000 oder XP.
Sasser sei am Freitagabend erstmals aufgetreten und habe sich bislang nur sehr langsam verbreitet. Den Spezialisten von Eeye zufolge sei dafür die relativ schlechte Codequalität verantwortlich. „Sasser könnte zwar noch einige Auswirkungen haben, aber er muss von jemandem geschrieben worden sein, der den Code gerade so zum Laufen bekommen hat.“
Der Schädling durchsucht ans Internet angeschlossene Rechner nach der Sicherheitslücke, stellt im Erfolgsfall eine Remote-Verbindung her und installiert einen FTP-Server, über den er sich dann weiter verbreitet.
Symantec hat bisher rund 100 Meldungen von infizierten Systemen erhalten, davon 20 von Unternehmen. Network Associates liegen Informationen von 50 Unternehmen vor, manche davon berichten von hunderten infizierter Systeme. Im Vergleich zu MS Blaster, der im vergangenen Jahr für mehr als zehn Millionen infizierte Rechner verantwortlich war, ist die Ausbreitung von Sasser bislang gering.
Noch ist die Gefahr aber nicht gebannt. „Wenn die Leute am Montag ihre infizierten Notebooks mit zur Arbeit nehmen, könnte sich Sasser schneller ausbreiten“, so ein Eeye-Mitarbeiter. Johannes Ullrich vom Internet Storm Center berichtet, dass die Geschwindigkeit der Ausbreitung schon jetzt ständig zunehme. „Er breitet sich aus wie die anderen Würmer. Er bevorzugt lokale Netzwerke und breitet sich teilweise gezielt und teilweise zufällig aus“, so Ullrich.
Microsoft hat bereits am 13. April ein Update für die fehlerhafte Komponente zur Verfügung gestellt. Diese kann entweder über Windows Update oder über Microsofts Website heruntergeladen werden. Ungepatchte Systeme können durch den Einsatz einer Firewall entsprechend geschützt werden.
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