Die Preise für WLAN (Wireless LAN)-Dienste sind noch nicht marktfähig. Zu dieser Einschätzung kommt der Chef des Düsseldorfer Abrechnungsspezialisten Acoreus, Omar Khorshed. „Weder UMTS noch WLAN haben eine Chance, unterhalb eines Massenmarktes dauerhaft zu existieren. Ich bin überzeugt, dass nur WLAN das Potenzial zum Massenmarkt hat. Aber die exorbitanten Preise, die man heute dafür bezahlt, müssen in Frage gestellt werden, will man den drahtlosen Internetzugang wirklich in die Masse bringen“.
Derzeit scheint die Preisgestaltung für die Nutzung von WLAN-Hotspots eher dem Marketing-Lehrbuch – anfangs hohe Preise für „early adopters“ – zu folgen. Preise pro Online-Stunde zwischen knapp einem und knapp acht Euro, je nach Menge des vorausbezahlten Stunden-Kontingents, zeugen von einer Preispolitik, die noch nicht auf den Durchbruch im Massenmarkt ausgerichtet ist. In der Schweiz dagegen sind bereits Preise pro WLAN-Stunde von rund zwei Franken ohne Vorausbezahlung üblich. Darüber hinaus bieten Betreiber wie TheNet Hotzone-Angebote. So kann man zu Hause eine monatliche Flat Rate von 29 Franken ohne Zeit- oder Volumenlimit erwerben.
Khorshed sieht schon jetzt die Möglichkeit für deutlich reduzierte WLAN-Preise: Die Technik selbst sei sehr günstig geworden und die bisher kostenintensive Authentisierungs- und Abrechnungsthematik durch Angebote wie etwa Yellex für den WLAN-Betreiber lösbar. „Der WLAN-Zugang entwickelt sich zum Commodity-Produkt, der selbst in Supermärkten und an Kiosken erhältlich sein wird“, prophezeit Khorshed.
Ohnehin zeige die Entwicklung bei DSL im Festnetz, nämlich weg von Minuten- und Stundenpreisen hin zur Volumenberechnung oder Flat Rate, wie sehr die Preisgestaltung für WLAN noch vom GSM-Mobilfunk geprägt ist. Für IP-basierende Zugangsdienste, egal ob im Festnetz oder mobil, seien Zeittarife im Grunde Unsinn, denn es werden keine Leitungen dediziert blockiert. Über die Zugangsknoten und die Backbone-Netze laufen nur die Datenpakete. Insofern werde sei es nur eine Frage der Zeit sein, bis diese Tatsache auch auf die Preise für WLAN durchschlägt, betont Khorshed.
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