Categories: Unternehmen

Bund erwartet Milliardeneinsparung durch digitale Verwaltung

Durch den Aufbau einer digitalen Verwaltung erwartet die Bundesregierung langfristig Einsparungen in Milliardenhöhe. Durch die Modernisierung der Bundesverwaltung bis 2005 werde es jährlich Einsparungen von rund 400 Millionen Euro geben, sagte Innenminister Otto Schily (SPD) am Freitag auf dem Jahreskongress der Initiative D21 in Leipzig.

Die Gesamtinvestitionen für die E-Government-Initiative der Bundesregierung belaufen sich auf insgesamt 1,65 Milliarden Euro. Bis 2005 sollen damit rund 350 Dienstleistungen der Bundesverwaltung online verfügbar sein, Verwaltungsabläufe vereinfacht und der Service für die Bürger erheblich verbessert werden. Nach Angaben Schilys sollen auch die Kommunen beim Aufbau von Internetangeboten verstärkt unterstützt werden.

Bisher nutzten beispielsweise mehr als 200 Gemeinden die Online-Verbindung der Bundesdruckerei für die digitale Bestellung von Personalausweisen und Pässen. Abgesehen von den Kosteneinsparungen erhalten Bürger damit ihre Ausweise auch schneller. Schily hob zudem die Bedeutung der modernen Verwaltung für den Wirtschaftsstandort Deutschland hervor. Allerdings schaffe Technologie allein noch keinen attraktiven Standort. Vielmehr müssten die Menschen befähigt werden, die Technik auch zu nutzen. Auch müsse es eine weltoffene Gesellschaft geben.

Schily verwies in diesem Zusammenhang auf die Green Card zur Stärkung der IT-Branche. Seit 2000 seien 11.500 Green Cards für hochqualifizierte Zuwanderer vergeben worden; im Umfeld eines jeden Green-Card-Inhabers seien wiederum mindestens zwei Arbeitsplätze entstanden. Mit Blick auf mehr Beteiligungsmöglichkeiten von Bürgern und Wirtschaft auf den Internetseiten der Verwaltungen forderte Erwin Staudt, Vorsitzender der Initiative D21 und IBM-Chef Deutschland, einen „Durchbruch“ bei der so genannten elektronischen Signatur. Deutschland sei weltweit das erste Land, das Rahmenbedingungen für die elektronische Unterschrift geschaffen habe.

Jetzt laufe man aber Gefahr, diesen Standortvorteil nicht auszuspielen. Schily verwies darauf, dass dereit auf Bundesebene eine Machbarkeitsstudie zu den Vor- und Nachteilen der elektronischen Signatur erstellt werden. Zugleich kündigte er an, dass bis Jahresende 100.000 Signaturkarten für E-Government-Anwendungen ausgegeben werden sollen.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Ermittlern gelingt weiterer Schlag gegen Ransomware-Gruppe LockBit

Sie decken die Identität des Kopfs der Gruppe auf. Britische Behörden fahnden mit einem Foto…

5 Stunden ago

Apple stellt neuen Mobilprozessor M4 vor

Er treibt das neue iPad Pro mit OLED-Display an. Apple verspricht eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber…

19 Stunden ago

Cyberabwehr: Mindestens zwei kritische Vorfälle pro Tag

Davon entfällt ein Viertel auf staatliche Einrichtungen und 12 Prozent auf Industrieunternehmen.

20 Stunden ago

Tunnelvision: Exploit umgeht VPN-Verschlüsselung

Forscher umgehen die Verschlüsselung und erhalten Zugriff auf VPN-Datenverkehr im Klartext. Für ihren Angriff benötigen…

20 Stunden ago

Online-Banking: 42 Prozent kehren Filialen den Rücken

Weitere 40 Prozent der Deutschen erledigen ihre Geldgeschäfte überwiegend online und gehen nur noch selten…

22 Stunden ago

Google veröffentlicht neues Sicherheitsupdate für Chrome

Zwei Schwachstellen in Chrome gehören nun der Vergangenheit an. Von ihnen geht ein hohes Risiko…

1 Tag ago