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AMD plant dritte CPU-Fabrik

AMD (Börse Frankfurt: AMD) hat die Eröffnung einer dritten Produktionsstätte für Mikroprozessoren bis zum Jahr 2004 angekündigt, gleichzeitig aber zu verstehen gegeben, man werde die Kapazität der Anlage vermutlich mit einem weiteren Chipproduzenten teilen.

Der AMD-Sprecher John Greenagle erklärte am Montag, die Fab 35 genannte Firma solle im Gegensatz zu den Werken im texanischen Austin sowie in Dresden auf die Arbeit mit 300-Millimeter-Wafern ausgelegt werden. Dadurch kann pro Siliziumscheibe eine höhere Ausbeute von Prozessoren erzielt werden. Konkurrent Intel (Börse Frankfurt: INL) hat die Umstellung seines ersten 300-Millimeter-Wafer-Werks für Mitte 2002 angekündigt.

Diese dritte Produktionsstätte wird eine entscheidende Rolle bei AMDs geplantem Einstieg in den Unternehmens-Bereich zugeschrieben. AMDs Gründer und CEO Jerry Sanders wird mit den Worten zitiert: „Echte Männer besitzen Fabriken“. Das Anmieten von Fertigungskapazitäten anderer Chipproduzenten erscheint in der Firmenstrategie somit als zweite Wahl.

Mehr Produktionswerke können auch zu einer gesteigerten Innovationskraft führen: Während eine „Fab“ auf die Herstellung eines neuen Produkts umgerüstet wird, produzieren zwei Werke weiter. Vor 1999 hatte AMD große Probleme bei der Produktion von Chips, weil sie nur eine Prozessor-Fabrik hatten. Marktbeobachter führten die teilweise mangelhafte Qualität der Chips auf ungenügend getestete Produktionsmethoden zurück.

Der Bau eines neuen Werksgeländes wird um die vier Milliarden Dollar kosten. Deshalb wird jetzt über den gemeinsamen Betrieb mit einem anderen Chip-Produzenten spekuliert. Bereits bei der Planung des Dresdner Werks soll Jerry Sanders mit einer Kooperation mit Motorola geliebäugelt haben. AMD-Sprecher Greenagle sagte: „Zunächst wird eine neue Fabrik mehr Kapazität bieten als wir benötigen und bezahlen wollen.“ Weiter kündigte er an, FASL, ein Joint-venture aus AMD und Fujitsu, werde im Jahr 2002 ein 300-Millimeter-Werk errichten, das Flash-Speicher produzieren soll.

Der Mercury-Analyst Mike Feibus nannte die AMD pläne einer 300-Millimeter-Fabrik bis 2004 „ein wenig verspätet“. Falls sich die Verkäufe im Endverbrauchermarkt so weiter entwickeln wie bisher, werde die zusätzliche Kapazität „gerade recht“ kommen. „Falls sie aber anfangen, den Unternehmens-Markt zu bedienen, stehen die Wetten gegen sie.“

Kontakt:
AMD, Tel.: 089/ 450530

ZDNet.de Redaktion

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