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Microsoft-Richterspruch kommt früher

Früher als erwartet kommt der „Judgement Day“ für Microsoft (Börse Frankfurt: MSF): Wie gestern nach Redaktionsschluss bekannt wurde, will Richter Thomas Penfield Jackson nach fast zwei Jahren Verfahrensdauer am Montag um 17 Uhr US-Ortszeit (die Nacht zum Dienstag mitteleuropäischer Zeit) sein Urteil im Kartellrechtsprozess gegen den Software-Konzern sprechen. Bislang galt der kommende Freitag als Tag der Urteilsverkündung.

Die Mehrzahl aller Beobachter rechnet mit einem eindeutigen Richterspruch, der nicht viel anders aussehen wird als die Findings of Fact, die Jackson im November vergangenen Jahres präsentiert hatte. Diese lauteten: Schuldig.

Der US-Richter war in seinen Findings of Fact unter anderem zu dem Schluss gekommen, dass Microsoft „seine Markposition und immensen Profite nutzen wird, jede Firma zu schädigen, die etwas unternimmt, was den Wettbewerb gegen eines von Microsofts Kernprodukten verstärkt“. Durch Microsofts überragende und gefestigte Marktherrschaft im Betriebssystem-Bereich könne die Firma einen höheren Preis für Windows verlangen, als das in einem von Wettbewerb gekennzeichneten Markt möglich wäre. Diese Dominanz und die hohen Einstiegshürden für andere Anbieter seien verantwortlich dafür, dass den Verbrauchern eine Alternative zu Windows fehle.

Damit folgte Jackson im wesentlichen der Argumentation des amerikanischen Justizministeriums, das der Gates-Firma massive Verstöße gegen das US-Wettbewerbsrecht vorwirft.

Im Vorfeld der Urteilsverkündung war die Aktie des Software-Giganten mit einem Minus von elf Prozent in die Woche gestartet. Im Verlauf des Börsenhandels gab das Papier um weitere Prozentpunkte nach.

ZDNet wird weiterhin umfassend über das Urteil und die Resonanz darauf berichten. Zum Kartellrechtsverfahren gegen Microsoft hat ZDNet ein Diskussionsforum eingerichtet, in dem Befürworter und Gegner des Prozesses debattieren können.

Kontakt:
Microsoft, Tel.: 089/31760

ZDNet.de Redaktion

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