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Toshiba Pocket PC e750

Einer der wenigen Kritikpunkte bei Toshibas Wi-Fi-tauglichem e740 war das eher mäßige Display. Es überrascht daher kaum, dass der Hersteller den e750 als Nachfolgemodell mit einem wesentlich verbesserten Display ausgestattet hat. Und es gibt noch mehr Positives zu berichten: Toshiba hat den Speicher um 32 MByte aufgestockt und auch etwas am Design gefeilt, wodurch ein ohnehin schon guter PDA noch einmal verbessert wurde. Wenn man bei Toshiba auch noch ein bisschen großzügiger bei der mitgelieferten Software gewesen wäre, ließe sich dem e750 kaum widerstehen. Aber auch so sind der e750 und der e755 (der die Software PhotoBase von ArcSoft enthält) äußerst attraktive PDAs für Power-User.


Der Toshiba ist eher einer der größeren Handhelds. Die Dicke ist erforderlich für die CompactFlash- und Secure Digital-Steckplätze.

Design

Genau wie sein Bruder e740 ist der Toshiba e750 iein ausgewachsenes Kerlchen mit einer Größe von 125 x 80 x 16 mm und einem Gewicht von 196,5 g. Der Extra-Platz ist natürlich erforderlich für den Wi-Fi-Adapter (802.11b) und die beiden Erweiterungssteckplätze. Neu ist das große transflexive 3,8-Zoll-Display. Das Display des e750 besitzt dieselbe Auflösung und Farbtiefe wie ältere Toshibas, ist aber wesentlich heller und einheitlicher.


Cradle und Kabel gehören zum Lieferumfang.

Das Gerät weist dieselben Tasten wie die meisten Pocket PCs auf: vier Funktionstasten umgeben ein 5-Wege-Pad. Als Navigationsalternative kann man ein angenehmes Daumenrad an der linken Geräteseite benutzen. Gefällig ist auch die Platzierung von Mikrofon und Lautsprecher beim e750: Das Mikrofon befindet sich oben am Gerät neben der Aufnahmetaste, was das Sprechen erleichtert, während der Lautsprecher unterhalb der Funktionstasten integriert ist anstatt im 5-Wege-Pad wie bei den iPaqs von HP.


Der e750 besitzt einen wiederaufladbaren Akku, der leicht auswechselbar ist.

Der Toshiba wird mit derselben stabilen Cradle und dem Netzteil geliefert wie der e740. Wie auch das Vorgängermodell verfügt der e750 über einen Netzteilanschluss, mit dem man den Akku auch ohne die Cradle aufladen kann, wenn man Gepäck sparen will. Ein weiterer Pluspunkt: Der Akku ist austauschbar, so dass man ihn im Notfall schnell ersetzen oder auswechseln kann. Ein Lederfutteral schützt das Gerät vor Beschädigung und lässt es ein wenig wie einen Taschenrechner aus den 70er-Jahren aussehen.


Wählen Sie eine Karte: Der Toshiba bietet mit zwei Karten-Steckplätzen optimale Erweiterungsmöglichkeiten.

Features

Der Toshiba ist mit einem 400 MHz XScale-Prozessor und Pocket PC 2002 ausgestattet, aber der wirkliche Fortschritt ist die Speicherkapazität. Das Gerät verfügt über die standardmäßigen 32 MByte ROM und 64 MByte RAM, Toshiba hat jedoch noch einmal weitere 32 MByte permanentes Flash-ROM als Extra-Speicherplatz draufgelegt. Wem dies immer noch nicht reicht, der kann jederzeit den Speicherplatz per CompactFlash oder SD-Medium aufstocken.

Hauptvorteil der Extra 32 MByte ROM ist ein besseres Daten-Backup. In Verbindung mit dem eingebauten Backup-Programm kann man alle oder zumindest die meisten Anwendungen und Daten bei harten Resets oder anderen Arten von Stromausfällen schützen.

Die integrierte Wi-Fi-Funktionalität ist sicherlich ein starkes Verkaufsargument. Da immer mehr Hot Spots (drahtlose Access Points) in Cafés und Hotels auftauchen, ist der Toshiba weniger ein Wireless-Spielzeug für das Netzwerk zu Hause als vielmehr ein professionelles Tool für Geschäftsreisende.


Mit dem Programm Home kann man Anwendungen organisieren und alle laufenden Programme anzeigen lassen oder beenden.

Das eher spartanische Software-Paket des e750 verleitet nicht gerade zu Freudensprüngen. Am wichtigsten dürften ActiveSync und Outlook 2000 sein, obwohl sich darin auch einige Präsentationsprogramme von ATI und ein Programm finden, mit dem man Bilder drahtlos an einen Wi-Fi-fähigen Projektor schicken kann. Das Modell e755 enthält außerdem die Software PhotoBase von ArcSoft für das Anzeigen, Manipulieren und Bearbeiten von Bildern.

Auch wenn das Paket als Ganzes etwas enttäuschend ausfällt, sollte man doch auf einige kleine, aber wichtige Verbesserungen der Toshiba-Software hinweisen. Hierzu gehört eine Steuerung zur Verringerung des Stromverbrauchs, mit der man die CPU-Geschwindigkeit auf 200 MHz verringern kann, um die Akku-Laufzeit zu verlängern, sowie Home, eine Anwendung, die die Programme des e750 in Kategorien auf einzelne Registerkarten aufteilt. Die beste Funktion hierbei ist die Registerkarte, die alle laufenden Programme zeigt, so dass man diese einzeln oder zusammen leicht abbrechen kann.


Das stark verbesserte Display des e750 gibt Text und Bilder gut wider.

Performance

Der e750 ist mit einem Intel XScale PXA255 400 MHz-Prozessor und 64 MByte RAM ausgestattet sowie mit 32 MByte ROM extra, in dem Anwender Backups ihrer wichtigsten Daten ablegen können. Testweise wurde ein Backup & Restore durchgeführt, und wenn auch das Backup eine Weile dauerte, arbeitete die Restore-Funktion doch schnell und fehlerfrei. Toshiba behauptet, dass der neue PXA255-Prozessor eine Reihe von Verbesserungen gegenüber dem PXA250 anderer Handhelds mitbringt, wofür der leichte Performance-Gewinn vor allem beim Starten von Programmen und beim Scrollen sprechen könnte.

Das Display des e750 stellt gegenüber dem des e740 eine erhebliche Verbesserung dar. Die Auflösung beträgt immer noch 320 x 240 Pixel bei 65.000 Farben, aber das neue transflexive TFT-Display ist wesentlich heller und insgesamt einheitlicher. Der Bildschirm hat keine Probleme unter verschiedenen Lichtverhältnissen mit eingeschalteter Hintergrundbeleuchtung und ist auch ohne Beleuchtung bei Sonnenlicht lesbar (wenn auch nicht farbtreu).

Die Wi-Fi-Performance war überdurchschnittlich. Bei informalen Tests klinkte sich der Toshiba problemlos in ein Funknetz ein. Surfen im Internet funktionierte wie bei allen Wi-Fi-tauglichen Handhelds – die Seiten werden langsamer geladen, als man es von einem Notebook oder Desktop-PC gewohnt ist. Für einen Handheld war das aber immer noch recht schnell. Bei Tests mit grafiklastigen Websites war festzustellen, dass der Toshiba die Seiten fast 33 % schneller lud als der Wi-Fi-fähige HP iPaq H5450.

Auch die Akku-Laufzeit ist recht gut. Beim Abspielen von MP3s mit 75 % Hintergrundbeleuchtung lief der Toshiba 3 Stunden, 55 Minuten, ehe der Akku zu schwach zum Abspielen von Musik wurde. Allerdings war er noch zu 14 % geladen, was für weitere 45 Minuten reichte, nachdem die Musik bereits verstummt war. Bei der Benutzung von Wi-Fi sollte man allerdings nicht solche Zeiten erwarten.

ZDNet.de Redaktion

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