Studie: Verbesserte Ransomware attackiert mobile Nutzer in Deutschland

Erpressungsangriffen wie „Bezahlen Sie für die Entsperrung Ihres Geräts direkt per iTunes-Gutschein“ sehen sich mittlerweile auch Smartphone-Nutzer in Deutschland ausgesetzt, wie die Studie „Mobile Schadprogramme in Deutschland – Panikmache oder echte Gefahr?“ von Kaspersky zeigt.

Demnach stiegt das Aufkommen mobiler Erpressungsangriffe in den vergangenen drei Jahren um 15,8 Prozent an. Der Studie zufolge hat sich vor allem die Qualität mobiler Ransomware verbessert – wie der auch in Deutschland grassierende Schädling „Fusob“ zeigt.

Fusob: Hat der Trojaner ein Gerät infiziert, blendet er auf dem Bildschirm des Opfers eine Zahlungsaufforderung ein (Bild: Kaspersky Lab).

Die Daten von Kaspersky Lab machen deutlich, dass die durchschnittliche Anzahl der Virenalarme (Notifications) durch Ransomware auf den Geräten, die mobile Kaspersky-Lösungen einsetzen, von September 2014 bis August 2017 um 15,8 Prozent anstieg – von 1,9 auf 2,2 mittlere Alarme pro User.

„Auch im mobilen Bereich gibt es Ransomware. Die Qualität der Schädlinge hat sich stark verbessert. Versionen wie Fusob und Svpeng holen mit großen Schritten zu ihren Verwandten im PC- und Mac-Bereich auf und grassieren auch in Deutschland“, warnt Christian Funk, Leiter des deutschen Forschungs- und Analyse-Teams bei Kaspersky Lab.

(Bild: Kaspersky Lab)

Die Malware Fusob ist ein Beispiel für einen fortschrittlichen Erpresser, der es auf Smartphones und Co. abgesehen hat und in Deutschland im Untersuchungszeitraum laut Kaspersky Lab sehr aktiv war. So tauchen Fusob-Versionen in den Top-20 der mobilen Malware-Charts für den Zeitraum September 2016 bis August 2017 auf. Allein die Version „Trojan-Ransom.AndroidOS.Fusob.h“ wurde bei 11,61 Prozent der in Deutschland mobil attackierten Kaspersky-Nutzer registriert und abgewehrt.

Mobile Ransomware sperrt entweder das infizierte Gerät oder verschlüsselt dort gespeicherte Daten. Fusob – wie übrigens die Mehrheit mobiler Ransomware – hat es auf das Blockieren eines Geräts abgesehen. Hat der Trojaner ein Gerät infiziert, blendet er auf dem Bildschirm des Opfers eine Zahlungsaufforderung ein. Der Trojaner fordert ein Lösegeld in Höhe von 100 bis 200 US-Dollar, die vom Nutzer in Form von Codes auf Prepaid-iTunes-Karten bezahlt werden können.

(Bild: Kaspersky Lab)

Wie die Kaspersky-Umfrage zeigt, führen nur wenige Deutsche Backups durch. So zeigt die von Kaspersky Lab im Rahmen der Studie beauftrage Umfrage unter 500 deutschen Smartphone- und/oder Tablet-Nutzern, dass jeder dritte deutsche Befragte (33,4 Prozent) mobile Ransomware beziehungsweise Cybererpressung fürchtet.

Weit weniger als die Hälfte (40,6 Prozent) der deutschen Befragten führen Backups der auf dem Smartphone oder Tablet gespeicherten Daten durch. Das bedeutet, dass alle dort gespeicherten Daten weg sind, wenn das Gerät verloren geht, gestohlen wird oder nach einem Ransomware-Befall nicht mehr hergestellt werden kann.

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Die Kaspersky-Studie „Mobile Schadprogramme in Deutschland – Panikmache oder echte Gefahr?“ besteht aus den drei Teilen, der Daten-Analyse der mobilen Gefahren in Deutschland, der Befragung, die im Auftrag von Kaspersky Lab von Arlington Research im Zeitraum August/September durchgeführt wurde und praxisnahen Sicherheitstipps für Smartphone- und Tablet-Nutzer.

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ZDNet.de Redaktion

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