Categories: SicherheitUnternehmen

Boeing und Lockheed Martin steigen in Security-Markt ein

Die beiden weltgrößten Rüstungsunternehmen Boeing und Lockheed Martin haben angekündigt, in den Cybersecurity-Markt einzusteigen. Das berichtet der Wirtschaftsnachrichtendienst Bloomberg. Boeing hat seine Cyber-Solutions-Abteilung bereits im August eingerichtet. Konkurrent Lockheed Martin folgte im Oktober.

Mit den neuen Abteilungen will man in den offenen Wettbewerb zu etablierten Sicherheitsunternehmen wie McAfee und Symantec treten. Hintergrund ist vor allem die Tatsache, dass die US-Regierung angekündigt hat, ihren Verteidigungshaushalt zu Gunsten von Cybersecurity umzuschichten. Bis 2013 sollen die Ausgaben der Regierung für die eigene Netzwerksicherheit von heute 7,4 Milliarden Dollar auf 10,7 Milliarden Dollar pro Jahr steigen. Während Boeing auch in der Zivilluftfahrt gute Geschäfte macht, ist Lockheed Martin nahezu vollständig von Regierungsaufträgen abhängig.

Offensichtlich sind die beiden Rüstungsunternehmen nicht bereit, einen großen Teil des Verteidigungshaushalts der USA kampflos den Antivirenherstellern zu überlassen, und bauen auf Wettbewerbsvorteile aufgrund der guten Reputation beim Pentagon bezüglich Vertraulichkeit und Verschwiegenheit. Ferner erhoffen sich beide Firmen Aufträge aus dem privaten Sektor, die von Bedeutung für die nationale Sicherheit sind, beispielsweise im Bereich der Energieversorgung.

Angesichts alarmierender Zahlen wird von der Obama-Administration erwartet, dass Cybersecurity im Verhältnis zur klassischen Landesverteidigung mehr Gewicht bekommt. Nach einer Statistik des US-CERT wurden 2008 72.000 Angriffe von nationaler Bedeutung registriert. 2007 waren es noch 37.000. Laut einer Studie der Lobby-Organisation Armed Forces Communication and Electronics Association (AFCEA) für 2007 ist die US-Regierung nicht sonderlich gut gegen Cyberangriffe gerüstet.

Zwar erzielte die Regierung nach US-Schulnotensystem insgesamt ein C (befriedigend), verdankte dies jedoch fast ausschließlich dem A (sehr gut) des Justizministeriums. Das Pentagon konnte sich mit einem D- (noch ausreichend) gegenüber dem Vorjahr von einen E (mangelhaft) verbessern. Das Finanzministerium und die Atomaufsichtsbehörde mussten sich mit einem F (ungenügend) zufriedengeben.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Apple stellt neuen Mobilprozessor M4 vor

Er treibt das neue iPad Pro mit OLED-Display an. Apple verspricht eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber…

1 Stunde ago

Cyberabwehr: Mindestens zwei kritische Vorfälle pro Tag

Davon entfällt ein Viertel auf staatliche Einrichtungen und 12 Prozent auf Industrieunternehmen.

2 Stunden ago

Tunnelvision: Exploit umgeht VPN-Verschlüsselung

Forscher umgehen die Verschlüsselung und erhalten Zugriff auf VPN-Datenverkehr im Klartext. Für ihren Angriff benötigen…

2 Stunden ago

Online-Banking: 42 Prozent kehren Filialen den Rücken

Weitere 40 Prozent der Deutschen erledigen ihre Geldgeschäfte überwiegend online und gehen nur noch selten…

4 Stunden ago

Google veröffentlicht neues Sicherheitsupdate für Chrome

Zwei Schwachstellen in Chrome gehören nun der Vergangenheit an. Von ihnen geht ein hohes Risiko…

8 Stunden ago

Digitale Souveränität: ein essenzieller Erfolgsfaktor für Unternehmen

Mit der zunehmenden computerbasierten und globalen Vernetzung gewinnt die digitale Souveränität an rasanter Bedeutung. Viele…

9 Stunden ago