Patentstreit: SAP prüft weitere Schritte nach vorteilhaftem Urteil für Versata

Ein US-Bundesbezirksgericht hat dem SAP-Mitbewerber Versata 139 Millionen Dollar Entschädigung zuerkannt. Der Streit um fünf angeblich von SAP verletzte Patente schwelt seit 2007. Höchstwahrscheinlich geht SAP in Berufung.

SAP hat auf Anfrage von ZDNet.de US-Medienberichte bestätigt, wonach das Bundesbezirksgericht in Marshall, im US-Bundesstaat Texas in erster Instanz zugunsten des Klägers Versata entschieden hat. Demnach soll SAP wegen Patentverletzungen 139 Millionen Dollar an Versata bezahlen. Das amerikanische Unternehmen hatte bereits im April 2007 eine Klage gegen SAP angestrengt, da seiner Ansicht nach Produkte und Services von SAP fünf Versata-Patente verletzten.

Versata hatte das Geschäft 1989 als Beratungsunternehmen aufgenommen. Bald darauf wurde Software für Entwickler im Umfeld von Microsoft Visual Basic entwickelt und vermarktet. Diese erweiterte man anschließend zu einer integrierten Entwicklungsumgebung für Anwendungen, um etwa GUIs oder Business Rules Engines zu erstellen. In den besten Zeiten, im März 2000, lag der Börsenwert des Unternehmens bei knapp 4 Milliarden Dollar. Nachdem die Firma Anfang 2009 aus den Angestellten ihrer Niederlassungen in Indien freie Mitarbeiter machte, hat sie bei einem geschätzten Umsatz von 40 Millionen Dollar heute weniger als 100 Mitarbeiter.

Bundesbezirksgerichte in den USA sind erstinstanzliche Gerichte. Es ist daher wahrscheinlich, dass SAP vor dem übergeordneten Bundesberufungsgericht für die Bundesregierung in Berufung geht. Dies wollte der Walldorfer Konzern zwar noch nicht bestätigen, der Sprecher räumte aber ein, man prüfe, wie weiter vorzugehen sei. Die Tatsache, dass weder SAP noch Versata eine offizielle Mitteilung zu der Entscheidung veröffentlichten, weist ebenfalls darauf hin, dass beide Unternehmen davon ausgehen, dass eine endgültige Klärung des Falles erst vor einem höheren Gericht erreicht werden wird.

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