FCC untersucht Fusion von AT&T und T-Mobile USA

Im Mittelpunkt der Prüfung stehen mögliche Verstöße gegen Kommunikationsgesetze und Regeln der FCC. Zudem will die Behörde Einflüsse auf den Wettbewerb, die Mobilfunkversorgung und die Entwicklung neuer Dienste ermitteln. Das Verfahren kann rund ein halbes Jahr dauern.

Die Federal Communications Commission (FCC) hat eine Untersuchung zu der geplanten Übernahme von T-Mobile USA durch AT&T eingeleitet. In einer öffentlichen Bekanntmachung (PDF) nennt die Regulierungsbehörde die Verfahrensregeln für die Prüfung. Zudem kann sich die Öffentlichkeit ab sofort zu der Akquisition äußern.

Die FCC will feststellen, ob die Transaktion bestimmten Auflagen der Kommunikationsgesetze sowie ihren Regeln entspricht. Die Behörde möchte auch herausfinden, ob der Zusammenschluss im öffentlichen Interesse ist. Dabei wird sie mit dem US-Justizministerium zusammenarbeiten, das sicherstellen will, dass der Verkauf von T-Mobile USA nicht gegen Kartellgesetze verstößt.

Die Prüfung des „öffentlichen Interesses“ umfasst ebenfalls mögliche Einflüsse auf den Wettbewerb, geht aber über eine Kartelluntersuchung hinaus. Die FCC wird beispielsweise auch berücksichtigen, ob die Fusion zur Entwicklung neuer Dienste führen wird.

Für ihre Beurteilung verwendet die FCC einen „Herfindahl-Hirschman-Index“ genannten Test, der die Konzentration in einem bestimmten Markt misst. Weitere Punkte der Untersuchung sind die Mobilfunkabdeckung und die Bandbreite, die in bestimmten Regionen für Dienste zur Verfügung steht.

AT&T argumentiert, dass es zusammen mit T-Mobile USA über ausreichende Netzkapazitäten verfügen wird, um dem wachsenden Bedarf an mobilen Datendiensten entsprechen zu können. T-Mobiles Mobilfunknetz soll AT&T auch dabei helfen, Netzüberlastungen in Ballungsräumen wie New York City abzubauen.

Nach Angaben von Verbraucherschützern besitzt AT&T jedoch noch ausreichend ungenutzte Mobilfunkfrequenzen. Zudem befürchten sie, dass sich die Mobilfunkpreise nach der Übernahme erhöhen werden. T-Mobile gilt in den USA als sehr günstiger Anbieter. Ein Flatrate-Tarif für Telefonate, SMS und ein Datenvolumen von 2 GByte kostet bei der Telekom-Tochter 80 Dollar pro Monat, bei Sprint 100 Dollar und bei AT&T 115 Dollar.

Sollte die FCC Bedenken gegenüber der Transaktion haben, wird sie eine Anhörung vor einem Verwaltungsrichter ansetzen. Darüber hinaus könnte sie Auflagen erlassen.

Ein Zeitplan für die Untersuchung wurde nicht genannt. Es wird erwartet, dass AT&T und T-Mobile noch in diesem Monat die Übertragung der Mobilfunklizenzen beantragen werden. Generell versucht die FCC, Verfahren innerhalb von 180 Tagen abzuschließen. Experten rechnen jedoch damit, dass es im vorliegenden Fall ein bis eineinhalb Jahre dauern wird, bis eine Entscheidung fällt.

Auch der New Yorker Generalstaatsanwalt prüft die geplante Fusion. Genauso wie der Mobilfunkprovider Sprint, der die US-Regierung aufgefordert hat, das Geschäft zu blockieren, befürchtet er die Bildung eines Duopols. Der Justizausschuss des US-Senats will sich am 11. Mai mit dem Thema befassen.

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