Linux Foundation spricht sich gegen Open XML aus

Abstimmungsphase zur ISO-Standardisierung des Microsoft-Formats endet am 2. September

Die Linux Foundation hat kurz vor Ende der Abstimmungsphase zur ISO-Standardisierung des Microsoft-Dateiformats Office Open XML (OOXML) alle stimmberechtigten Länder dazu aufgefordert, sich gegen den Antrag des Software-Konzerns aus Redmond auszusprechen. Mit dem Open-Document-Format (ODF) gebe es bereits ein ISO-zertifiziertes XML-Dateiformat, das im Gegensatz zu Microsofts Standard keine Anpassungen mehr benötige.

Die Linux Foundation kritisiert in erster Linie die Länge der OOXML-Spezifikationen. Sie seien aufgrund einer Vielzahl offener Fragen und Problemen noch nicht reif für eine ISO-Standardisierung.

Microsoft habe in vielen Bereichen seine eigenen internen Codes und Spezifikationen genutzt, anstatt auf bereits existierende, frei zugängliche Alternativen zurückzugreifen. Dadurch könne OOXML von Dritten im Grunde nicht implementiert werden, ohne Microsofts Patente zu verletzen.

Zudem sei fraglich, inwieweit OOXML ohne Konverter oder Übersetzungstools auch auf anderen Betriebssystemen als Windows funktioniere. Ein internationaler Standard müsse sich schließlich in erster Linie neutral gegenüber allen Plattformen und Produkten verhalten, so die Linux Foundation. Wie eine veröffentlichte Sammlung von Kommentaren zeigt, teilen viele Entwickler die Sorge der Organisation.

Die nationalen Mitglieder der ISO haben noch bis zum 2. September Zeit, für oder gegen die Standardisierung des Microsoft-Dateiformats zu stimmen. Eine endgültige Entscheidung könnte sich aber bis Anfang 2008 hinziehen.

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3 Kommentare zu Linux Foundation spricht sich gegen Open XML aus

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  • Am 31. August 2007 um 8:02 von morecomp

    Lobby Arbeit
    Irgendwie glaube ich das Microsoft das durchboxen wird. Microsoft hängt an zuvielen Stellen drin und außer die die nix davon haben, Linux Foundation und den Chinesen, sagen alle ja ja, macht doch.

    Microsoft will ihre Goldesel in die Zukunft retten. Das ist nicht so einfach aber wir werden sehen welche abstrusen Blüten das noch treibt.

    morecomp

  • Am 31. August 2007 um 10:33 von MG

    Um was geht es hier eigentlich
    Warum nicht 2 Formate, der Kunde entscheidet welche Technologie für Ihn die richtige ist. Warum darf überhaupt eine Foudation so eine Hetzkampagne durchführen?

    Es gibt Weltweit ca. 300.000 Microsoft Partner, diese Partner haben Angestellte die mit dem Geschäft Ihre Familien ernähren, waurm haben diese keine Daseinsberechtigung?

    Das ist doch nur noch Krank was die Liunx Foudation da versucht?

    BMW Aktionäre sprechen sich gegen die übernahme von Daimler aus… LOL.. einfach nur witzig..

    Gruß MG

    • Am 9. September 2007 um 12:00 von seebaer_notti

      AW: Um was geht es hier eigentlich
      Grundsätzlich kann man dem eigentlich zustimmen, wenn da nicht eine Kleinigkeit zu beachten wäre.
      Sicherlich kann man mit unterschiedlichen Formaten leben. Nur wenn Microsoft in seinem Format internen, nicht offen gelegten Code benutzt, dann können Nutzer fremder Betriebssysteme auf Dokumente nach dem Microsoft-Standard nicht zugreifen. Was hilft mir dann noch ein Open XML ("OFFENES XML") wenn ich nur mit Patentrechtsverletzungen darauf zugreifen kann.
      Und über eines müssen wir uns im Klaren sein. Microsoft wirft Linuxnutzern bereits heute Patentrechtsverletzungen vor ohne die eigentlichen Quellcodesegmente eindeutig zu definieren und der Kreis der Microsoftverweigerer wird ehr größer als kleiner werden, wenn der bei VISTA eingeschlagene Weg der User-Gängelung beibehalten wird.
      Der Kreis der kriminalisierten Computernutzern (Straftat: Nutzt kein Microsoft)wird größer.

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