Facebook umgeht Googles Kontaktdaten-Blockade

Facebook-Anwender können ihre Google-Mail-Daten jetzt über einen Umweg importieren. Facebook nutzt dazu Googles Download-Funktion. Dazu gibt es eigens eine neue Schaltfläche auf der "Freunde finden"-Seite.

Der Kleinkrieg um Nutzerdaten zwischen Google und Facebook geht in die nächste Runde. Das Social Network hat eine Schaltfläche in die „Freunde finden“-Seite integriert, über die Anwender von Google Mail ihre Kontakte herunterladen und in Facebook importieren können. Das berichtet TechCrunch.

Facebook versucht so, die Anfang der Woche geänderten Richtlinien zur Verwendung von Googles Programmierschnittstellen (API) zu umgehen. An sich müssten externe Dienste ab sofort Nutzern einen Export ihrer Daten ermöglichen. Google bietet die Option seit längerem an.

Der Suchanbieter hatte wegen der neuen Regeln Facebooks Zugriff auf seine API und damit auf die Google-Mail-Kontakte blockiert. Facebook nutzt jetzt aber just Googles Download-Option, um auch ohne Zugriff auf die API an die Daten zu kommen. Sie verweisen Anwender per Link auf den Download und importieren die Kontakte im CSV-Format.

Google prangerte Facebooks Vorgehen in einem öffentlichen E-Mail-Rundschreiben an. „Wir sind verärgert, dass Facebook seine Zeit nicht besser dafür verwendet, eine Möglichkeit zu schaffen, Kontakte aus Facebook zu exportieren“, heißt es darin. Menschen hätten ein Kontrollrecht über ihre Daten. Aus diesem Grund werde Google weiterhin eine Exportfunktion für Kontakte anbieten.

Zwar lassen sich manche Daten – etwa Fotos – bereits aus Facebook exportieren, fest verschlossen bleiben aber die Freundeslisten samt den damit verbundenen Kontaktinformationen. Das Social Network argumentiert, dass nicht jeder seinen Freunden die Genehmigung erteilen will, seine Daten an Dritte weiterzugeben.

Branchenbeobachter vermuten hinter dem Streit handfeste wirtschaftliche Interessen: Google möchte die in Facebook gespeicherten sozialen Daten in seinen Bestand aufnehmen. Facebook würde sie lieber für sich behalten, um Nutzer, aber auch Werbetreibende an seinen Dienst zu binden.


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