Assange: Verhandlung über Auslieferung an Schweden gestartet

Morgen wird Richter Howard Riddle entscheiden. Verteidiger Geoffrey Robertson befürchtet, dass die schwedischen Behörden Julian Assange den USA übergeben. Der Staatsanwaltschaft zufolge besteht dieses Risiko aber nicht.

Die Verhandlungen über eine Auslieferung von Wikileaks-Gründer an die schwedischen Behörden ist gestartet. Morgen wird Richter Howard Riddle darüber entscheiden.

Verteidiger Geoffrey Robertson erklärte, Assange habe in Schweden keine Chance auf einen fairen Prozess, weil die Verhandlungen dort hinter verschlossenen Türen stattfänden. „Die schwedischen Gepflogenheiten sind, an europäischen Standards gemessen, ganz offenkundig unfair. Eine faire Verhandlung gibt es nicht, wenn Presse und Öffentlichkeit ausgeschlossen sind.“

Robertson befürchtet, Assange könnte von Schweden an die USA ausgeliefert werden. Laut der britischen Staatsanwältin Clare Montgomery, die die schwedischen Behörden in der Verhandlung vertritt, gebe es keine Basis für die Bedenken. „Diese Befürchtungen basieren faktisch auf Hypothesen, nicht einem realen Risiko.“ Zudem gehe die Verteidigung davon aus, dass Großbritannien kein Mitspracherecht im Fall einer Auslieferung an die USA hätte. „De facto würde Großbritannien aber um Einwilligung gebeten.“

Der US-Geheimdienst CIA hatte Ende Dezember eine Wikileaks-Taskforce gegründet. Die US-Regierung sucht schon länger nach Wegen, Assange wegen Geheimnisverrats vor Gericht zu stellen.

In Schweden werden Assange Nötigung, sexueller Missbrauch und Vergewaltigung vorgeworfen. Er beteuert jedoch seine Unschuld. Im Dezember hatte die schwedische Staatsanwältin Marianne Ny einen internationalen Haftbefehl ausgestellt.

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