IT-Projektflops: Unternehmen verfehlen ihre Ziele

Kontinuierliche Neuanpassungen behindern definierte Absichten

Bei nur jedem fünften Unternehmen erfüllen interne IT-Projekte nahezu vollständig die erwarteten Ergebnisse. Die durchschnittliche Quote der erfüllten Ziele liegt bei 77 Prozent. Dies besagt eine gestern präsentierte Studie des deutschen Beratungsunternehmens Infora. „Maßgeblich für diese Schwierigkeiten sind die veränderten Anforderungen noch während der IT-Projektrealisierung. Somit wird nicht klar gesagt, ‚jetzt ist Schluss mit neuen Anforderungen, setzen wir erst einmal das um, was ursprünglich geplant war'“, sagt Till Poser, technischer Projektleiter bei Infora.

Im Detail weist die Studie aber auch nach, dass teilweise erhebliche Defizite im Projektmanagement auftreten, die hochgerechnet auf das gesamte Projektvolumen in Deutschland einen wirtschaftlichen Schaden für die Unternehmen in Milliardenhöhe ausmachen. Die Befragung der über 300 Unternehmen mit einem jährlichen Umsatz von mehr als 100 Milliarden Euro kommt zu dem Schluss, dass lediglich 19 Prozent der Firmen zuletzt über 90 Prozent ihrer IT-Projekte vollständig mit den gewünschten Ergebnissen abschließen konnten. Bei weiteren 42 Prozent wurden die Ziele immerhin bei 75 bis 90 Prozent der projektbezogenen Maßnahmen erreicht. Interessant ist, dass alle anderen befragten Konzerne in den letzten zwei Jahren eine noch geringere Erfolgsquote verbuchen mussten. In fast jedem zwanzigsten Fall lag die zu erreichende Erfolgsquote sogar unter 50 Prozent.

Zusammenfassend stellt die Studie fest, dass im Durchschnitt mehr als jedes vierte IT-Vorhaben die Anforderungen nicht erfüllt hat. Ursächlich für dieses schlechte Ergebnis sind laut den Experten neben störenden Neuanforderungen noch während der laufenden Projekte vor allem eine unzureichende Projektsteuerung sowie Defizite im Projektcontrolling. Diesen Grund nannten drei von fünf Befragten selbstkritisch, während Restriktionen bei den Budgets eine vergleichsweise geringe Rolle zu spielen scheinen (43 Prozent).

Unzureichende Ressourcen oder fachliche Kompetenzmängel der Mitarbeiter spielen in der Ursachenbegründung jedoch deutlich seltener eine Rolle. Probleme im Projektmanagement sowie Schwierigkeiten durch zu ehrgeizige Projektpläne bei häufig zu wenig Zeit seien die Hauptursachen.

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