SaaS: Bringt Business ByDesign den Durchbruch für ERP?

Andere Dienste nutzen Firmen schon ganz selbstverständlich On-Demand. Bei ERP zögern sie bisher noch. Jetzt beginnt SAP mit dem Verkauf seiner SaaS-Lösung Business ByDesign. ZDNet prüft die Auswirkungen auf den Markt.

Jim Hagemann Snabe (Bild: SAP).
Jim Hagemann Snabe hat auf der SAP-Hausmesse Sapphire den Verkaufsstart von Business ByDesign auf Ende Juli festgesetzt (Bild: SAP).

Auf der Kundenkonferenz Sapphire Mitte Mai hat SAP-CO-CEO Jim Hagemann Snabe den Marktstart der On-Demand-Lösung Business ByDesign auf Ende Juli festgesetzt. Mit dem Volumengeschäft startet SAP in den sechs Ländern (China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien und USA). Der Vertrieb in weiteren Ländern ist ab Anfang 2011 geplant. Bisher wurde das Angebot lediglich zusammen mit rund 100 ausgewählten Pilotkunden auf seine Praxistauglichkeit überprüft.

Den Walldorfern dürfte damit ein Stein vom Herzen fallen, hatte das lang erwartete und viel diskutierte Angebot doch für erhebliche Unruhe gesorgt und war teilweise – besonders in Finanzkreisen – als Prüfstein gesehen worden, an dem SAP beweisen musste, ob es überhaupt noch in der Lage ist, Innovationen zu entwickeln und zur Marktreife zu führen.

Die Annahme der Analysten war: Wer nicht bei drei in der Cloud ist, hat künftig im Markt keine Überlebenschance mehr. Die aber dürfte etwas übertrieben gewesen sein. Dennoch hat sie zahlreiche Anbieter dazu verleitet, dieser Aufforderung zumindest in ihren Marketingaussagen so schnell wie möglich nachzukommen. Die technische Entwicklung dagegen hinkt oft hinterher.

Eigentlich haben sich SaaS und On-Demand-Dienste längst etabliert. Schließlich ist es nichts anderes, was Datev seit Jahrzehnten für Steuerberater und die Lohnabrechnung tut. Etwas neuer, aber inzwischen ebenso selbstverständlich, sind Google-Maps oder dass ein Dienstleister Smartphone-Nutzern E-Mails aufs Handy „pusht“. Auch Terminkalender im Netz zu führen und mit Kollegen zu teilen, ist nichts ungewöhnliches. Und da fast jeder mindestens einen Webmail-Account benutzt, ist eigentlich jeder PC-Besitzer zumindest privat schon eifriger SaaS-Nutzer und auch verschiedene Online-Backup-Dienste erfreuen sich einiger Beliebtheit.

Wo SaaS schon heute funktioniert

Unternehmenskunden denken beim Stichwort SaaS dennoch vor allem an betriebswirtschaftliche Software. Das liegt sicher daran, dass der CRM-Spezialist Salesforce.com immer wieder als Paradebeispiel für einen erfolgreichen Anbieter von Online-Diensten genannt wird auch wenn Microsoft, Sage, CAS oder Bison ebenfalls längst entsprechende CRM-Services offerieren.

Da Kundenmanagement in jeder Branche sehr ähnlich abläuft, können Dienstleister ein standardisiertes Angebot erstellen, dass nach der einmaligen Einrichtung nicht mehr viel Mühe macht und dieses relativ preiswert an den Markt bringen. Ähnlich verhält es sich bei gewissen Security-Dienstleistungen, etwa dem Prüfen von E-Mails, wie das der Symantec-Bereich Message Labs, Googles Postini oder die deutschen Firmen Eleven und Retarus erfolgreich tun.

Auch Online-Backup, wie es etwa EMC mit Mozy, Datatrust und Gopas oder die soeben von Trend Micro übernommene Firma Humyo anbieten, sind ebenso wie weitergehende Archivierungsdienste – etwa von Iron Mountain Digital – haben sich fest etabliert. In diesen Segmenten steht das Geschäftsmodell. Es wird von den Kunden nicht mehr hinterfragt, sondern akzeptiert. Bei ERP ist das bisher anders. Ändert sich die Einstellung nun, wenn der Marktführer sich darauf einlässt?

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