Nach Dell-EMC-Fusion: VMware-CEO verneint Ausgliederungspläne

VMware will unabhängig weiterarbeiten und bestehende Beziehungen mit Hardwarepartnern wie HPE, IBM und Cisco fortsetzen. EMC bringt einen Anteil von geschätzten 80 Prozent an VMware in die Fusion mit Dell ein. VMware-CEO Pat Gelsinger sieht im Zusammenschluss nur den "Austausch eines E durch ein D".

Nach dem Zusammenschluss von Dell und EMC zu Dell Technologies, wird VMware unabhängig weiterarbeiten und bestehende Beziehungen mit seinen Hardwarepartnern fortsetzen. VMware-CEO Pat Gelsinger versicherte auf dem Asean Media Summit des Unternehmens auf der indonesischen Insel Bali, dass keine Ausgliederung vorgesehen ist.

VMware (Bild: VMware)

EMC bringt einen Anteil von geschätzten 80 Prozent an VMware in die Fusion mit Dell ein. Gelsinger erklärte, der Zusammenschluss bedeute lediglich „den Austausch eines E durch ein D“, bei dem sein wichtigster Anteilseigner statt EMC nun Dell heiße. „Ansonsten hat sich nichts geändert“, sagte er. Dell habe sich auf die Unabhängigkeit, das Ökosystem und ein engagiert gefördertes Umsatzwachstum von VMware festgelegt.

Auch die geschäftlichen Beziehungen zu seinen Hardwarepartnern wie HPE, IBM und Cisco will VMware unverändert weiterführen. Gelsinger erwähnte, dass er HPE-Chefin Meg Whitman sofort nach der öffentlichen Fusionsankündigung angerufen habe, um ihr zu versichern, dass sich daraus keine Auswirkungen auf die Beziehung zwischen ihren beiden Firmen ergeben.

Dennoch kam Unruhe bei den Partnern auf, die zugleich in erbitterter Konkurrenz zu Dell im Servermarkt stehen. IDC-Analystin Sandra Ng glaubt andererseits, dass es zum Nachteil aller Marktteilnehmer wäre, wenn sie die gegenseitige Unterstützung ihrer Plattformen aufgäben. „Nur sehr wenige Kunden möchten sich auf einen einzigen Anbieter verlassen, weil der Markt heute zu komplex ist“, sagte sie am Rande von VMwares internationaler Presseveranstaltung im Gespräch mit ZDNet.com-Autorin Eileen Yu. Sie erwähnte zahlreiche Anfragen von Enterprise-Kunden, bei denen es um die Auswahl von Anbietern geht. „Der Markt sieht deutlich die Notwendigkeit offener Innovation und der Beschaffung von verschiedenen Anbietern.“

VMware-Chef Gelsinger räumte gegenüber ZDNet.com ein, dass HPE und Dell über all ihre Produktkategorien hinweg im harten Wettbewerb stehen – und sich die Konkurrenz auch nach der Fusion fortsetzen wird. In der Pflicht seien daher die Mitarbeiter von VMware in allen Regionen, die Kunden ihrer Befugnis zu versichern, eigene Partnerschaften einzugehen und unabhängig auszubauen. „So werden wir weiterhin arbeiten, und wir werden das in den nächsten Quartalen beweisen müssen, während der Zusammenschluss vollzogen wird.“

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Pat Gelsinger erläuterte auch die Gründe, warum VMware aus dem angekündigten Cloud-Joint-Venture mit EMC ausstieg. Ursprünglich wollten EMC, VMware und das im Mai 2015 zugekaufte Virtustream ihre Cloud-Produkte zu einer neuen Geschäftseinheit für Cloud-Services bündeln. EMC und VMware sollten jeweils 50 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen halten, das unter der Marke Virtustream agieren sollte. Im Dezember sagte VMware jedoch seine Beteiligung am geplanten Gemeinschaftsunternehmen ab, nachdem sein eigener Börsenkurs fiel und Aktionäre unruhig wurden, da sie VMwares Gewinne durch die globalen Expansionspläne von Virtustream gefährdet sahen.

Der VMware-CEO sprach jetzt von beträchtlichen Anstrengungen, die bereits unternommen wurden, als es zu „Komplikationen“ kam. Als weitere Anteilseigner eine Rolle zu spielen begannen, als Dell und Silver Lake ins Bild kamen neben VMware und EMC, habe es zusätzlicher Zustimmungen bedurft, und die mit dem Unterfangen verbundenen „Komplexitäten“ seien zu umfangreich geworden. „Es war frustrierend, und wir haben viel Zeit verloren. Hätten wir es vorher gewusst, dann hätten wir diesen Weg nie eingeschlagen.“ Eine so große Fusion wie die zwischen Dell und EMC sei aber selten – und daher auch die Auswirkungen in allen Bereichen nur schwer vorherzusagen.

Auf dem Media Summit stellte Gelsinger VMwares Palette von Produkten und Services heraus, die unter anderem auf private, hybride und öffentliche Cloud-Modelle, Software-Defined-Ansätze im Rechenzentrum und Workplace Mobility abzielen. „Wir wollen das Unternehmen sein, das unsere Kunden in die Lage versetzt, Anwendungen und Geräte lauffähig zu machen, zu verwalten, zu sichern und zu verbinden in der Multi-Cloud-Welt und Multi-Geräte-Welt der Zukunft“, sagte er.

[mit Material von Eileen Yu, ZDNet.com]

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