Vodafone macht Sprachverschlüsselungs-App Secure Call verfügbar

Firmenkunden können sie zunächst auf Android-Smartphones und iPhones einsetzen. Eine Blackberry-Version soll demnächst folgen. Die VoIP-App bietet Ende-zu-Ende-Verschlüsselung mit 128-Bit-AES. Pro Nutzer werden dafür monatlich 17,79 Euro fällig.

Vodafone hat seine im März letzten Jahres auf der CeBIT vorgestellte Sprachverschlüsselungs-App „Secure Call“ auf den Markt gebracht. Sie steht zunächst Geschäftskunden als Voice-over-IP-Lösung für iPhone (ab iOS 7) und gängige Android-Smartphones (ab Version 4.3 Jelly Bean) zur Verfügung. Demnächst soll auch eine Version für Blackberry-Geräte folgen.

Für die App arbeitete der Düsseldorfer Provider mit der ebenfalls in der Rhein-Metropole ansässigen Firma Secusmart zusammen, die inzwischen zu Blackberry gehört. Secure Call basiert laut Hersteller auf der Verschlüsselungstechnologie, die auch die Bundesregierung nutzt.

Die App Secure Call liegt ab sofort für Android und iOS vor (Bild: Vodafone).Die App Secure Call liegt ab sofort für Android und iOS vor (Bild: Vodafone).

Secusmart lieferte wie die Deutsche Telekom in der Vergangenheit bereits abhörsichere Mobiltelefone für die Bundesregierung, darunter auch ein Handy von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Auf diesen Geräten kommt die vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zugelassene SecuSuite zum Einsatz, die nicht nur Telefonate und SMS, sondern auch das Surfen im Internet sowie persönliche Daten des Anwenders wie Termine, Notizen und Kontakte schützen soll.

Die Secure-Call-App bietet Ende-zu-Ende-Sprachverschlüsselung mit 128 Bit auf Basis des Advanced Encryption Standards (AES). Die temporären Schlüssel erstellt die Anwendung auf dem Gerät und löscht sie direkt nach einem Telefonat. Ein privater, verschlüsselter Key Store soll das statische Schlüsselmaterial und die Zertifikate sicher aufbewahren. Vodafone zufolge verlässt das Schlüsselmaterial zu keinem Zeitpunkt das Gerät. Die nötige Infrastruktur hostet der Kommunikationskonzern in einem hochsicheren und zertifizierten Rechenzentrum in Deutschland.

Vodafone Secure Call funktioniert unabhängig von der eingesetzten Übertragungstechnologie und in allen Mobilfunknetzen – egal ob Edge-, UMTS- oder LTE-Netz. Vodafone zufolge ist die sichere Kommunikation ebenfalls im Ausland sowie über WLAN möglich.

Die App lässt sich auch unter Verwendung von SIM-Karten anderer Netzbetreiber einsetzen. Der Dienst ist also nicht an einen Mobilfunkvertrag von Vodafone gebunden. Unternehmen können externe Mitarbeiter, Projektteams oder Lieferanten über ein Admin-Portal zu Vodafone Secure Call einladen. Dabei lässt sich die Nutzung temporär einschränken. Eine besondere IT-Infrastruktur benötigt der Dienst nicht.

Geschäftskunden, vom Kleinunternehmer über Mittelständler bis zu Konzernen, können die Sprachverschlüsselungs-App für monatlich 17,79 Euro pro Nutzer bestellen. Die Abrechnung erfolgt nutzungsbasiert, eine feste Vertragslaufzeit gibt es nicht.

Seit den Enthüllungen durch NSA-Whistleblower Edward Snowden um die Überwachungsaktivitäten der Geheimdienste ist die Nachfrage nach Verschlüsselungsdiensten stark gestiegen. So erfreuen sich beispielsweise auch Krypto-Messenger wie Threema großer Beliebtheit. Politiker wie Großbritanniens Premierminister David Cameron forderten nach den Terrorakten in Frankreich zuletzt jedoch eine Einschränkung verschlüsselter Kommunikation, die nicht von Strafverfolgungsbehörden oder Geheimdiensten abgehört werden kann, sowie die Herausgabe kryptografischer Schlüssel durch Technikfirmen. Der Chaos Computer Club sprach sich im Gegenzug für ein generelles Verbot unverschlüsselter Kommunikation aus.

[mit Material von Andre Borbe, silicon.de]

Themenseiten: Android, Smartphone, Verschlüsselung, VoIP, Vodafone, iOS

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