Bundeslagebild Cybercrime

Laut Bundeskriminalamt prägten vor allem DDoS-Kampagnen und Ransomware-Angriffe die Bedrohungslage des Jahres 2024.

Für das vergangene Jahr weist die polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) insgesamt 131.391 in Deutschland verübte Cybercrime-Fälle aus. Bei weiteren 201.877 Straftaten handelt es sich um sogenannte Auslandstaten, die vom Ausland oder einem unbekannten Ort aus verübt wurden. Dies geht aus dem „Bundeslagebild Cybercrime“ des Bundeskriminalamts (BKA) hervor.

Als besonders prägend für die Bedrohungslage nennt der Bericht hacktivistische DDoS-Kampagnen sowie eine Vielzahl von Ransomware-Angriffen, die teils weitreichende Auswirkungen auf IT-Lieferketten hatten. Dabei wurden sowohl Aktivitäten etablierter Täter als auch neuer Gruppierungen festgestellt.

Top-DDoS-Ziele

Die Akteure hinter den DDoS-Angriffen auf Ziele in Deutschland ordnet das Bundeslagebild vornehmlich in zwei Lager ein: pro-russisch oder anti-israelisch. Ziele der im Laufe des Jahres 2024 festgestellten Kampagnen seien primär öffentliche Einrichtungen und (Bundes-)Behörden gewesen. Hinzu kämen vor allem Logistikdienstleister und Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes.

Das Bundeskriminalamt geht gemeinsam mit internationalen Partnern z. B. in der Operation PowerOff gegen Stresserdienste vor, die solche Angriffe vereinfachen. In diesem Kontext wurde zuletzt im Oktober 2024 die Plattform Dstat.CC abgeschaltet, die auch von hacktivistischen Gruppierungen genutzt worden war.

Top-Bedrohung Ransomware

Im Jahr 2024 haben bundesweit 950 Unternehmen und Institutionen Ransomware-Fälle bei der Polizei zur Anzeige gebracht. Neben finanzstarken Unternehmen stehen auch Einrichtungen und Institutionen mit hoher Öffentlichkeitswirksamkeit im Fokus cyberkrimineller Akteure. Aber auch leicht verwundbare kleine und mittelständische Unternehmen sind laut BKA-Statistik stark betroffen.

Da diese Form der Angriffe besonders hohe Schäden und Ausfälle von sensiblen technischen Infrastrukturen verursachen können, stehen sie im Zentrum der Cyberbekämpfungsstrategie des Bundeskriminalamtes. Die in Deutschland durch Cyberattacken entstandenen Schäden betrugen gemäß einer im Jahr 2024 durchgeführten Erhebung des Branchenverbands Bitkom 178,6 Mrd. Euro und sind damit im Vergleich zum Erhebungsjahr 2023 deutlich angestiegen (+ 30,4 Mrd. Euro).

 

Themenseiten: BKA, DDoS-Angriffe, Ransomware, cybersicherheit

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