Eingesetzt auf Webseiten beschleunigen die von der Dateigröße deutlich kleineren Bilder außerdem die Übertragung und Anzeige der Webseiten. Während die sonst häufig genutzten Formate für Webgrafiken und Fotos bereits aus den 1980er (GIF) und 1990er (PNG, JPG) Jahren stammen, ist das ebenfalls schon 2010 vorgestellte WebP Format noch recht neu – und erst 14 Jahre später erfährt das Grafikformat eine immer breitere Unterstützung durch Foto- und Bildbearbeitungs-Programme. Während Chrome und Opera zu den ersten Browsern gehörten, die WebP auf Webseiten anzeigen konnten, brauchte Firefox fast neun Jahre zur Implementierung.
WebP wurde im Jahr 2010 von Google vorgestellt mit dem Ziel, die Ladezeiten von Webseiten zu verringern, indem die Dateigröße von Bildern reduziert wird – ohne sichtbare Einbußen in der Bildqualität hinnehmen zu müssen. Das Format basiert auf der VP8-Videokompressionstechnologie, die ebenfalls von Google entwickelt wurde. Im Kern nutzt WebP eine Kombination aus verlustfreier und verlustbehafteter Kompression und ermöglicht dabei hochauflösende Bilder mit deutlich weniger Speicherplatz als bei bisherigen Grafik-Formaten im Web wie JPEG oder PNG.
Außerdem unterstützt WebP Transparenz (Alpha-Kanäle) wie das PNG Format – eine Funktion, die bei JPG Fotos komplett fehlt. Mit den besten Funktionen der beiden Formate und einer deutlich geringeren Dateigröße wird WebP immer mehr zur ersten Wahl für verschiedenste Anwendungsbereiche. Nachdem alle Browser mittlerweile das neue Format unterstützen, lassen sich Bilder jetzt auch mit Bildbearbeitungssoftware wie GIMP und PhotoShop als WebP speichern. Wer mit einer älteren Version von PhotoShop arbeitet, kann die Unterstützung per Plugin nachrüsten.
Die Vorteile von WebP
1. Effiziente Kompression: WebP-Bilder sind im Durchschnitt 25-40 % kleiner als vergleichbare JPEG- oder PNG-Dateien. Das bedeutet schnellere Ladezeiten für Websites und reduzierte Bandbreitenkosten.
2. Hohe Bildqualität: Trotz der geringen Dateigröße bleibt die Bildqualität äußerst hoch, da das Format neue Algorithmen zur Bildkomprimierung nutzt.
3. Unterstützung von Transparenz: Anders als JPEG unterstützt WebP transparente Bereiche (Alpha-Kanäle). Dadurch eignet sich das Format hervorragend für Logos und Grafiken mit Überlagerungen.
4. Animationsmöglichkeiten: WebP kann animierte Grafiken erstellen, ähnlich wie GIF, jedoch mit einer deutlich besseren Kompressionsrate und mit mehr als den von GIF bekannten 256 Farben.
Programme zur Erstellung von WebP-Dateien
Die Erstellung von WebP-Grafiken ist dank der Integration in viele gängige Programme inzwischen unkompliziert möglich. Während manche Programme die Funktionen über zusätzliche Plugins nachgerüstet haben, unterstützen immer mehr Programme das Format jetzt auch nativ.
– GIMP: Die für Windows, macOS und Linux verfügbare Open-Source-Bildbearbeitungssoftware GIMP bietet die Möglichkeit, Bilder im WebP-Format zu öffnen und auch zu speichern, wenn man beim Exportieren das WebP Format auswählt.
– Adobe Photoshop: Während man lange ein zusätzliches Plugin benötigte, unterstützt die Adobe Creative Suite 2025 das WebP Format nativ und kann Bilder öffnen und über „Kopie speichern“ auch wieder exportieren.
– IrfanView: Die beliebte Bildbetrachter-Software unterstützt WebP mit einem Plugin sowohl für das Anzeigen als auch für die Konvertierung von Bildern.
– ImageMagick: Dieses leistungsstarke Kommandozeilen-Tool eignet sich besonders für die Stapelverarbeitung und Konvertierung von Bildern in das WebP-Format.
Da das Format gerade für Webdesigner interessant ist, gibt es mittlerweile Converter-Plugins und Online-Tools wie TinyPNG, die vorhandene Bilder in das Platz sparende Format umwandeln können.
Programme und Browser zur Anzeige von WebP-Dateien
Die Unterstützung für WebP ist heute breiter denn je:
– Webbrowser: Alle modernen Browser wie Google Chrome, Mozilla Firefox, Microsoft Edge und Safari können WebP-Dateien anzeigen. Auch auf mobilen Plattformen wird das Format problemlos dargestellt.
– Bildbetrachter: Neben IrfanView unterstützen auch Programme wie XnView das WebP Format nativ. Auf macOS kann das Vorschau-Tool WebP-Dateien ebenfalls öffnen, unter Windows unterstützt Paint das Format.
– Betriebssysteme: Android unterstützt WebP seit Version 4.0 nativ, was die Nutzung in mobilen Apps und Systemanwendungen erleichtert. Auch Windows 10 und 11 und macOS Big Sur haben die Unterstützung an Bord, auf iPhone und iPad wird das Bildformat ab iOS / iPadOS 14 unterstützt.
Das WebP-Format hatte zwar mit leichten Startschwierigkeiten zu kämpfen, bis es durch viele große Softwareanbieter unterstützt wurde. Dafür hat sich anschließend als praktisches Bildformat erweisen können, um den Speicherplatz von Fotosammlungen zu reduzieren und das Laden von Webseiten zu beschleunigen. Seine Kombination aus hoher Bildqualität und beeindruckender Kompression macht es zur idealen Wahl für die Optimierung von Websites, aber auch zum Speichern von Fotos.
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