Smartphone-Markt: Durchschnittspreis nimmt 600-Euro-Marke

Endgeräte, Apps und Mobilkommunikation sollen dieses Jahr 40,1 Milliarden Euro umsetzen. Ein Plus von 2 Prozent gegenüber 2024.

Das zeigen aktuelle Berechnungen des Digitalverbands Bitkom. Der größte Teil des erwarteten Umsatzes soll auf Daten- und Sprachdienste entfallen: 23,5 Milliarden Euro. Mit Smartphones sollen 12,1 Milliarden Euro (+2,5 Prozent) umgesetzt werden, was 20 Millionen Endgeräten entspricht. In die Netzinfrastruktur fließen laut Prognose 2,2 Milliarden Euro (+2,3 Prozent), wobei Kosten für Frequenzen, Gebäude und Bauarbeiten noch hinzukommen. Der App-Markt soll auf 2,2 Milliarden Euro (+2,3 Prozent) wachsen.

„Rund um das Smartphone wächst das milliardenschwere, innovative Ökosystem aus Geräten, Apps, Diensten und Netzinfrastruktur immer weiter“, sagt Bitkom-Vizepräsident Markus Haas. „Auch der Netzausbau macht in Deutschland große Schritte nach vorn: 5G erreicht mittlerweile über 98 Prozent der Haushalte und über 90 Prozent der Fläche.“

KI-Boom

Laut Bitkom nutzen 82 Prozent der über 16-Jährigen in Deutschland ein Smartphone, das entspricht rund 56 Millionen Menschen. Neue Funktionen rund um Künstliche Intelligenz erobern dabei den Smartphone-Markt, wie eine aktuelle Umfrage im Auftrag des Bitkom zeigt: 72 Prozent der derjenigen, die ein Smartphone privat nutzen, verwenden demnach bereits mindestens eine KI-Funktion auf ihrem Gerät.

58 Prozent nutzen Sprachassistenten wie Siri, Alexa oder den Google Assistant auf ihrem Smartphone, 48 Prozent setzen einen Chatbot wie ChatGPT, Gemini oder Perplexity auf dem Gerät ein. 38 Prozent nutzen KI-Tools zur Fotobearbeitung wie etwa den „magischen Radierer“, der Personen oder Gegenstände auf Bildern verschwinden lassen kann. Nur ein Viertel der Befragten (26 Prozent) gibt an, explizit keine dieser KI-Funktionen im Einsatz zu haben.

KI-Tools für die Bildbearbeitung wie ein „magischer Radierer“ sind beim Neukauf eines Smartphones zunehmend gefragt. Bereits mehr als der Hälfte der Nutzerinnen und Nutzer eines Smartphones (54 Prozent) sei dies bei der Wahl eines neuen Geräts wichtig, so die Bitkom weiter. Dennoch würden Robustheit und eine möglichst lange Nutzungsdauer bei der Auswahl eines Smartphones noch immer die größte Rolle spielen: 98 Prozent der Befragten achten auf robustes Bildschirmglas und 96 Prozent auf eine lange Akkulaufzeit. 93 Prozent sei die Größe des Speicherplatzes wichtig und 92 Prozent die Bildschirmqualität.

Eine langfristige Versorgung mit Updates (93 Prozent), die Kameraqualität (90 Prozent) sowie die Displaygröße (87 Prozent) hätten ebenfalls für viele eine hohe Bedeutung. Fast zwei Drittel der Befragten (62 Prozent) legen Wert auf die Möglichkeit zur Sprachsteuerung – und auch der Preis ist für drei Viertel (78 Prozent) ein wichtiges Kriterium bei der Smartphone-Wahl.

Durchschnittspreis erstmals über 600 Euro

Der Durchschnittspreis pro Smartphone steigt in diesem Jahr leicht, so die Bitkom-Untersuchung weiter. Wurden 2024 im Schnitt 591 Euro je Smartphone ausgegeben, seien es in diesem Jahr erstmals mehr als 600 Euro (voraussichtlich 605 Euro). „Die Geräte werden robuster, langlebiger und hochwertiger. Dabei bleiben Premium-Smartphones bei bestimmten Kundengruppen sehr gefragt, die bereit sind, für hohe Qualität einen entsprechenden Preis zu zahlen“, betont Haas.

Im Durchschnitt würden Nutzerinnen und Nutzer für ihr nächstes Smartphone maximal 262 Euro ausgeben wollen – 2024 seien es 241 Euro gewesen, so der Verband weiter. Dabei handelt es sich allerdings um einen Durchschnittswert, der sich sowohl aus günstigen Smartphones mit Mobilfunkvertrag als auch aus Geräten ohne Vertrag zusammensetzt.

Kauffrequenz geht zurück

Der Untersuchung zufolge haben die Deutschen ihre selbst gekauften Smartphones immer länger in Gebrauch und ersetzen sie deutlich später durch Neugeräte als früher. Nur noch jeder und jede Dritte (35 Prozent) habe ein Gerät, das jünger als ein Jahr ist. 2024 waren es 43 und 2023 sogar 55 Prozent, so die Studie weiter. Fast die Hälfte (47 Prozent) nutzt ihr Smartphone bereits länger als zwei Jahre. Im Vorjahr waren es noch 27 Prozent.

Aktuell beläuft sich das Durchschnittsalter eines selbstgekauften Smartphones damit auf 24 Monate – 2024 waren es noch 17,5 Monate. Insgesamt hätten 73 Prozent derjenigen, die ein Smartphone für private Belange nutzen, ihr Gerät selbst gekauft. 6 Prozent würden ein geschenktes Smartphone und 19 Prozent ihr dienstliches Gerät auch privat nutzen.“

Themenseiten: Markttrends, Mobilfunk, smartphones

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