Deutschland ist digital nur bedingt abwehrbereit: Das ist das Ergebnis einer von Microsoft beauftragten Umfrage. Demnach bescheinigen sich in Politik und Verwaltung 79 Prozent der Entscheidungsträger eine geringe Abwehrbereitschaft gegen Cyberangriffe. Jeder Vierte sagt zudem, ihre Organisation habe „gar keine“ Abwehrbereitschaft.
Der Umfrage zufolge sehen auch alle Gruppen in der Gesellschaft eine hohe Gefahr durch Schäden von Cyberangriffen. In der Öffentlichkeit sprachen 88 Prozent von einer hohen oder sehr hohen Bedrohung von Staat und Wirtschaft durch Cyberangriffe. Bei Entscheidern in Politik und Verwaltung sagten mehr als 62 Prozent der Befragten, dass ihre Organisation von einer hohen oder sehr hohen Bedrohungslage ausgehen muss.
Darüber hinaus erwarten 82 Prozent der Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung, dass das Thema Cybersicherheit im kommenden Jahr eine höhere Priorität haben wird. Drei Viertel der Befragten halten laut Microsoft eine Ausweitung der Zusammenarbeit zwischen Privatwirtschaft und den staatlichen Institutionen für erforderlich, um die Abwehrbereitschaft zu steigern. Die Einschätzung, dass es an der Cyber-Abwehrbereitschaft deutscher Behörden mangelt, sei dabei auf allen Ebenen – Bund, Ländern und Kommunen – ähnlich hoch.
“Diese Umfrage bestätigt, was Sicherheitsexperten schon seit langem beobachten: Deutschland ist digital leider nur bedingt abwehrbereit“, kommentiert Ralf Wigand, National Security Officer Microsoft Deutschland. „Es ist ermutigend, dass sowohl die Wirtschaft als auch die öffentlichen Verwaltungen im kommenden Jahr mehr in ihre Cybersicherheit investieren wollen, aber es muss allen bewusst sein, dass die Hacker – ob staatlich oder kriminell – selbst auch massiv investieren, zum Beispiel in neue Technologien wie Künstliche Intelligenz. Staat und Wirtschaft müssen dringend enger zusammenarbeiten, um gemeinsam die digitale Verteidigungsbereitschaft Deutschlands sicherzustellen.“
Die repräsentative Umfrage wurde im September 2024 von Civey durchgeführt, mit einer Stichprobe von 5.000 Personen für die Gesamtbevölkerung und 500 für Entscheidungsträger in der Politik und Verwaltung.
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