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Weltweiter PC-Markt schrumpft 28 Prozent im vierten Quartal

Laut IDC sind die PC-Verkaufszahlen im vierten Quartal schwächer ausgefallen als erwartet. Insgesamt lieferten die Hersteller nur rund 67,2 Millionen Einheiten aus. Das entspricht einem Rückgang von 28,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Ein ähnlich schwaches Ergebnis erzielte der Markt im vierten Quartal 2018, als Produktionsprobleme bei Intel das Angebot einschränkten.

Auch das Kalenderjahr 2022 schloss die Branche mit einem Minus ab. Im vergangenen Jahr wurden den Marktforschern zufolge 292,3 Millionen PCs verkauft. 2021 waren es noch 350,1 Millionen Einheiten, was einem Rückgang von 16,5 Prozent entspricht. IDC betont indes, dass 2022 trotzdem immer noch über dem Niveau vor der Corona-Pandemie lag.

Marktanteile von Lenovo und Dell stagnieren

Lenovo behauptete im vergangenen Jahr seine Position als Marktführer mit einem nahezu stagnierenden Marktanteil von 23,3 Prozent. HPs Anteil schrumpfte indes um 2,2 Punkte auf 18,9 Prozent. Auch Dells Marktanteil blieb mit 17 Prozent fast unverändert.

Als einziger Top-5-Anbieter steigerte Apple seine Absatzzahlen, und zwar um 2,5 Prozent auf 28,6 Millionen Einheiten. Apples Anteil am insgesamt schrumpfenden PC-Markt erhöhte sich um 1,8 Punkte auf 9,8 Prozent. Auch Asus schnitt letztlich besser ab als die drei größten Anbieter. Das taiwanische Unternehmen verzeichnete einen Rückgang seiner Absatzzahlen um schmale 5,7 Prozent – und somit einen Anstieg seines Marktanteils auf 7 Prozent.

PC-Markt für Verbraucher ist „große Unbekannte“

Für das laufende Jahr gaben die Marktforscher eher eine verhaltene Prognose ab. Viele Nutzer hätten während der Pandemie neue PCs angeschafft und die weltwirtschaftliche Lage sei weiter ungewiss. Auch viele Hersteller wagten lediglich vorsichtige Prognosen für 2023 – mit einer Erholung sei in einzelnen Marktsegmenten wohl erst Ende 2023 zu rechnen. „Das kommerzielle Segment hat mehrere Wachstumstreiber, darunter das nahende Ende des Supports für Windows 10 und ein aufkommender Auffrischungszyklus, während der Verbrauchermarkt für 2023 und darüber hinaus eine Unbekannte bleibt“, erklärte IDC.

Insgesamt bewertet IDC die Entwicklung des PC-Markts in den vergangenen Jahren als positiv. „2021 waren die PC-Lieferungen so hoch wie nie zuvor, so dass jeder Vergleich verzerrt ist. Wenn wir auf diese Zeit zurückblicken, steht es außer Frage, dass der Aufstieg und Fall des PC-Marktes in die Geschichte eingehen wird, aber es liegen noch viele Möglichkeiten vor uns. Wir sind der festen Überzeugung, dass der Markt das Potenzial hat, sich 2024 zu erholen, und wir sehen auch für den Rest des Jahres 2023 noch einige Möglichkeiten.“

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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