Halbleiterbranche leidet unter Handelskrieg

Die Handelsstreitigkeiten zwischen China und den USA setzen die Chip-Hersteller unter Druck. Eine Fusion zwischen Kioxia und Western Digital rückt deshalb in den Blickpoint.

Wie die britische Zeitschrift „Financial Times“ berichtet, hat einer der weltweit führenden Chiphersteller gewarnt, da die zunehmenden Spannungen zwischen den USA und China einen starken Marktabschwung zu verschärfen drohen. Kioxia, eine Abspaltung der Chip-Sparte von Toshiba, stellt seine Flash-Speicherchips hauptsächlich in Japan her, ist aber auf chinesische Lieferanten angewiesen und die Lieferkette kann nicht von heute auf morgen aufgesplittert werden.

Lorenzo Flores, stellvertretender Vorsitzender von Kioxia, wies auf die Ungewissheit hin, wie Peking auf die Maßnahmen Washingtons reagieren werde. Die Kontrollen Washingtons zielten speziell auf Kioxias chinesischen Rivalen Yangtze Memory Technologies ab. Das Unternehmen musste amerikanische Mitarbeiter in wichtigen technischen Positionen auffordern, das Unternehmen zu verlassen, da es die Exportkontrollen der chinesischen Regierung erfüllen will.

Analysten sind der Meinung, dass Nand-Flash-Speicherhersteller, die direkt mit YMTC konkurrieren, wie Kioxia und Micron in den USA, von den US-Beschränkungen profitieren könnten. Es wird jedoch auch erwartet, dass China die Entwicklung inländischer Kapazitäten beschleunigen wird, was langfristig eine Bedrohung für Kioxia darstellen könnte. Der südkoreanische Chip-Hersteller SK Hynix warnte ebenfalls vor einer beispiellosen Verlangsamung der Nachfrage nach Chips.

Die schwierigen Marktbedingungen haben Kioxia dazu gezwungen, seine Pläne für einen Börsengang zu verschieben. Angeblich befindet sich das Unternehmen in Gesprächen über eine Fusion mit seinem langjährigen Produktionspartner Western Digital, da Washington und Tokio angesichts wirtschaftlicher Sicherheitsbedenken die Schaffung eines US-amerikanisch-japanischen Chip-Champions unterstützt haben.

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