Cyber-Attacken in Deutschland um 62 Prozent gestiegen

Die Sicherheitsforscher von Check Point Research (CPR), haben festgestellt, dass überall die Zahl von Angriffen auf Firmennetzwerke stark zugenommen hat und zwar in Deutschland um 62 Prozent, in Österreich um 117 Prozent und in der Schweiz um 65 Prozent. Auf die Branchen bezogen, waren in Deutschland die Software-Anbieter unter Dauerfeuer und verzeichneten einen Anstieg von 331 Prozent verglichen zum Jahr 2020. Danach kommen Versorgungsunternehmen (also KRITIS) mit 274 Prozent und Distributoren sowie Reseller mit 269 Prozent. Auf Platz vier die ISP und MSP mit 155 Prozent und auf Platz fünf die Behörden und das Militär mit 116 Prozent. Europa als Region sah einen Anstieg von 68 Prozent aller virtuellen Angriffe – in Prozent gemessen ist das der stärkste im Vergleich zu anderen Gegenden.

Einen späten Höhepunkt sahen die Sicherheitsforscher im Dezember wegen der Log4J-Schwachstelle, die beinahe jedes System auf der Welt betrifft. Omer Dembinsky, Data Research Manager bei Check Point, erklärt dazu: „Die Zahl der Cyber-Angriffe erreichte gegen Ende des Jahres ihren Höhepunkt, was vor allem auf die Versuche zurückzuführen ist, die Sicherheitslücke Log4J auszunutzen. Neue Penetrationstechniken und Umgehungsmethoden haben es Hackern sehr viel leichter gemacht, bösartige Absichten zu verwirklichen. Besonders beunruhigend ist, dass einige wichtige gesellschaftliche Branchen auf der Liste der am häufigsten angegriffenen Bereiche weit oben stehen.

Das Bildungswesen, die Behörden und das Gesundheitswesen haben es in die Top 5 weltweit geschafft. Ich gehe davon aus, dass all diese Zahlen 2022 steigen werden, da Hacker neue Methoden zur Durchführung von Attacken, insbesondere Ransomware-Angriffen, suchen werden. Wir befinden uns somit in einer Cyber-Pandemie, wenn Sie so wollen. Ich empfehle der Öffentlichkeit, insbesondere im Bildungs-, Regierungs- und Gesundheitssektor, sich mit den Grundlagen des eigenen IT-Schutzes vertraut zu machen. Verschiedene Maßnahmen, wie das Aufspielen von Patches, die Segmentierung von Netzwerken und die Schulung von Mitarbeitern, können die Netzwerke bereits wesentlich sicherer machen.“

ZDNet.de Redaktion

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