Hardware-Hersteller wollen Preise erhöhen

Die aktuelle Chip-Knappheit wird zu höheren PC-Preisen führen, da Dell, HP und Lenovo die höheren Kosten an die Kunden weitergeben wollen. Bislang sehen sie keine Abschwächung der PC-Nachfrage.

Die PC-Preise werden wahrscheinlich im zweiten Quartal und im restlichen Jahr 2021 steigen, da die Hersteller die höheren Kosten für Komponenten und Logistik bei starker Nachfrage weitergeben.

Die aktuellen Quartalszahlen von HP, Dell Technologies und Lenovo geben einen Hinweis darauf, dass die Inflation wahrscheinlich auf den PC-Markt zukommen wird. Cisco hat bereits eine ähnliches für die Infrastruktur von Rechenzentren vorausgesagt.

Die globale Chip-Knappheit ist ein viel größeres Problem, als viele glaubten und wird auch noch länger andauern. Dies wirkt sich auf die gesamte Lieferkette aus. Die Nachfrage nach Laptops und PCs ist aufgrund von Fernarbeit und Bildung stark gestiegen.

Lenovo, HP und Dell Technologies meldeten starke Finanzergebnisse und sagten, dass sich die Nachfrage nicht verlangsamen würde. Außerdem haben die Käufer von technischen Geräten ihr Verhalten nicht aufgrund von höheren Preisen oder Verzögerungen in der Lieferkette geändert.

Hier ist ein Überblick darüber, wie die führenden PC-Hersteller das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage im Jahr 2021 sehen.

Dell Technologies CFO Thomas Sweet machte deutlich, dass die Inflation das Geschäft trifft. Er sagte: „Die Angebotssituation hat nicht mit dem Nachfrageumfeld Schritt gehalten, wenn wir an den Bedarf an Halbleitern denken. Das ist ein branchenweites Problem und eindeutig ein Problem, mit dem der Technologiesektor zu kämpfen hat. Wir erwarten, dass die Komponentenkosten im 2. Quartal inflationär sind und wahrscheinlich auch in der zweiten Jahreshälfte steigen. Dies kommt hauptsächlich von Displays, DRAMs und NAND.. Wir werden diese Inflation einpreisen – diese Input-Kosten werden entsprechend steigen. Und wir werden beobachten, ob es irgendwelche Auswirkungen auf die Nachfrage gibt.“

HP sieht sowohl im Druckbereich als auch bei den PCs eine starke Nachfrage. Marie Myers, CFO von HP, erklärt: „Es geht einfach nur darum, dass die Nachfrage das Angebot übersteigt und wirklich ein günstiges Umfeld schafft. Es sind also im Grunde nur die Gesetze von Angebot und Nachfrage, die uns mit einer besseren Preisgestaltung im Quartal geholfen haben“.

HP-CEO Enrique Lores sagte, dass hybrides Arbeiten die PC-Nachfrage antreibt, da CIOs in Geräte investieren, um Mitarbeiter produktiv zu halten: „Wir erwarten auch in den kommenden Quartalen eine sehr starke Nachfrage nach PCs. Und diese starke Nachfrage führt zu einer Verknappung der Komponenten.“

Gianfranco Lanci, Chief Operating Officer von Lenovo, betonte, dass die Lagerbestände im Channel auf einem Rekordtief von 2 oder 3 Wochen liegen. Normalerweise liegt der Lagerbestand bei 6 bis 8 Wochen. Die Bestände sind in allen wichtigen Regionen von Lenovo niedrig. Lanci sprach auch die Preisgestaltung an: „Die Preisgestaltung geht langsam nach oben. Und um die Profitabilität zu erhalten, die wir brauchen, beobachten wir weiterhin die Preisgestaltung. Wir wollen natürlich wettbewerbsfähig sein, aber die Preise steigen langsam an. Ich denke, dass wir in den nächsten 3 oder 4 Quartalen aufgrund des Trends bei den Komponentenkosten weiter ansteigen werden.“

Lanci fügte hinzu, dass die Nachfrage bisher stark genug ist, um Preiserhöhungen aufzufangen. Lanci prognostizierte, dass es in den nächsten 12 bis 18 Monaten wahrscheinlich zu Engpässen bei verschiedenen Komponenten kommen wird.

Themenseiten: Dell, Hewlett-Packard (HP), Lenovo, Quartalszahlen

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Neueste Kommentare 

4 Kommentare zu Hardware-Hersteller wollen Preise erhöhen

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  • Am 31. Mai 2021 um 10:34 von Gast

    Haben nicht alle PC-Hersteller durch Covid sehr profitiert und überaus gute Zahlen geschrieben, bessere als erwartet?
    Es wäre ein schöner Dank an die Kundschaft, wenn man die großen und unerwarteten Gewinne als Puffer für die nun folgende Knappheit nähme und die Preise nicht erhöhen würde.

    • Am 1. Juni 2021 um 9:46 von I. Bissig

      Typisch moralinsaure, passiv-aggressive und sehr deutsche Gutmenschen-Forderung. Gute Verkaufszahlen führen, wenn Kostensenkungen durch Volumeneffekte nicht greifen, normalerweise zu Preiserhöhungen. Moralgedöns hin oder her….

  • Am 1. Juni 2021 um 9:59 von Gast 1

    Das wäre sicherlich wünschenswert und fair, widerspricht aber dem Grundprinzip des Kapitalismus welches da heißt, Maximalprofit um jeden Preis …. was interessiert da anderer Leute Elend :-)

  • Am 2. Juni 2021 um 13:53 von Gast

    @I. Bissig:
    Ich weiß nicht, wo Sie hier eine Forderung von mir gelesen haben. Sie sind ziemlich aggressiv und stecken sofort und gleich in abwertende Schubladen. Kenn ich eigentlich nur von den von Ihnen angeführten „Gutmenschen“.

    Ihr gewählter Name paßt.

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