Was kostet ein Web-Totalausfall

Merchant Machine, ein britischer Zahlungsverkehrsinformationsdienst, hat den wirtschaftlichen Schaden berechnet, der durch den Verlust des Internets entstehen würde. Die Antwort lautet, dass die Weltwirtschaft 1,5 Milliarden Pfund Dollar pro Stunde verlieren würde. Davon entfallen allein auf Deutschland mehr als 32 Millionen Pfund.

Die Schließung der Erdgasverteilungsinfrastruktur von Colonial Pipeline durch einen Ransomware-Angriff wirft die Frage auf: Welcher wirtschaftliche Schaden könnte durch eine Cyberattacke entstehen, die das Internet für eine Stunde, 10 Stunden oder einen Tag unbrauchbar macht?

Der britische Informationsdienst Merchant Machine hat berechnet, wie viel wirtschaftlicher Schaden  entstehen würde, wenn eine Cyberattacke das Internet völlig ausschalten würde.

Schon eine Stunde ohne Internet würde sich nachteilig auswirken. Die Untersuchungen ergaben, dass 60 Minuten ohne Verbindung zum Cyberspace dazu führen würden, dass die Weltwirtschaft einen Verlust von 1,5 Milliarden Pfund erleidet. Diese Zahl erhöht sich nach 10 Stunden auf 15 Milliarden Pfund und nach 24 Stunden auf 37 Milliarden Pfund.

Je größer die Wirtschaft eines Landes ist, desto größer ist der Verlust. Mit über 83 Millionen Einwohnern ist Deutschland das zweitbevölkerungsreichste Land in Europa. Die deutsche Wirtschaft würde einen massiven Verlust von 155 Millionen Pfund erleiden, wenn es einen 5-stündigen Internetausfall gäbe, von dem fast 78 Millionen der Einwohner betroffen wären.

Anzahl der Internetnutzer in Deutschland: 77,794,405 Personen

Kosten für 1 Stunde Internet-Ausfall in D: £31.135.651

Kosten eines 5-stündigen Internetausfalls in D: £155.678.257

Kosten eines 10-stündigen Internetausfalls in D: £311.356.513

Kosten eines 24-stündigen Internetausfalls in D: £747.255.631

In ähnlicher Weise werden die größten Einzelhändler am meisten betroffen sein. Die Volkswirtschaften der Länder sind nicht die einzigen, die von einem Internetausfall betroffen wären. Wir haben einen Blick auf einige der größten Online-Unternehmen der Welt geworfen, um herauszufinden, wer bei einem Internet-Blackout den größten finanziellen Verlust erleiden würde – und wie hoch die zu erwartenden Verluste wären.

Es ist keine Überraschung, dass die weltgrößte Online-Marktplatz-Plattform Amazon bei einem Internetausfall den größten Umsatzverlust erleiden würde. Das Unternehmen ist in 16 Ländern verfügbar und verkauft mehr als 12 Millionen verschiedene Produkte. Merchant Marine schätzt, dass, ein Ausfall des Internet weltweit für nur 24 Stunden Amazon enorme 772 Millionen Pfund kosten würde – etwa 32 Millionen Dollar pro Stunde und etwas mehr als eine halbe Million Dollar pro Minute (536.111 Pfund).

Für die Berechnung wurden einfach Informationen von Netblocks verwendet und der Jahresumsatz des Unternehmens durch die Anzahl der Stunden im Jahr geteilt. Solche breit angelegten Studien berücksichtigen nicht die praktischen Gegebenheiten, wie z. B. die Möglichkeit, eine kommerzielle Transaktion in der nächsten Stunde oder am nächsten Tag oder in der nächsten Woche abzuschließen, wenn die Internetverbindung wiederhergestellt wäre.

Themenseiten: IT-Business, Merchant Marine

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Neueste Kommentare 

2 Kommentare zu Was kostet ein Web-Totalausfall

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  • Am 26. Mai 2021 um 23:07 von Gast

    Das wird auch kommen, da wir uns maßlos überschätzen und wie wahnsinnig immer mehr auf IT setzen und uns davon abhängig machen; wie Getriebene.
    Zudem vergöttern „wir“ immer mehr IT/Cloud/AI als den Helfer und Retter in allen Nöten, statt den, der es wirklich ist.
    „Ich, der HERR, das ist mein Name, und will, meine Ehre keinem andern geben noch meinen Ruhm den Götzen.“ Jesaja 42, 8
    ->Und er wird auch hier Wort halten.

  • Am 27. Mai 2021 um 15:00 von Coal

    Alles halb so schlimm.
    Wir müssen halt drauf vorbereitet sein und den Totalausfall mal als „Trockenübung“ trainieren.
    In Kürze, wenn mit dem Super Event „Cyber-Polygon“ so ein Szenario durchgespielt wird, werden alle wichtigen Stellen schon mal fit gemacht, für so einen Fall.
    Wie wichtig und richtig solche internationalen Übungen für alle relevanten Strukturen des öffentlichen Managements sind, haben wir ja gerade erst erlebt. Die Großübung „Wir-spieln-mal-Viruspandemie“ im Oktober 2019 (das Event 201) war kaum erledigt, da passierte auch gleich das völlig Unerwartete und wir hatten Welt-Pandemie. Mannomann – da haben wir aber Glück gehabt, diese Aktion noch rechtzeitig geübt zu haben :-)
    Vielleicht habe wir ja jetzt wieder Glück und der große Web-Blackout kommt erst, nach dem wie „Cyber-Polygon“ durchgespielt haben, denn dann kann uns ja nix passieren. Die Milliarden Kosten sind doch egal. Hätte sich von 2 Jahren jemand ausmalen können, dass sich die EU mal eben Eine Billion Euro aus der Jacke kloppt, um das TodesVirus zu bekämpfen?
    Na also.
    Geht doch!
    Ich sag immer .. keine Panik!
    Wir haben so super Leute in den Schaltzentralen der Macht, da kann uns einfach nix passieren. Und wenn es ganz, ganz schlimm kommt, dann sind da ja auch noch die Philanthropen, die sich dann bestimmt bereit erklären, wieder „Leadership“ zu übernehmen. Hat mit der Pandemie funktioniert, wird beim CyberCrash bestimmt wieder funktionieren.
    Also …
    macht Euch keine Sorgen. Alles wird gut:-)
    Neulich habe ich eine total beruhigenden Satz gelesen… „… Wir werden (nach dem großen Neustart) zwar nichts mehr besitzen, aber wir werde alle glücklich sein …“
    Ich freu mich drauf :-)

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